Fachmesse

Expopharm ist abgesagt

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Berlin -

Die Expopharm wird wegen Corona abgesagt. Die derzeitige Situation biete weiterhin keine verlässliche Planungsgrundlage, um die Durchführung – mit verantwortbaren Risiken für alle Beteiligten – weiter zu verfolgen, so die Abda-Tochter Avoxa, die die Messe zusammen mit dem Deutschen Apothekertag (DAT) organisiert.

Geplant war die Veranstaltung vom 7. bis 10. Oktober in München; lange hatte die Avoxa mit der Absage gezögert. Nach intensiver Beratung mit Abda und Deutschem Apothekerverband (DAV) sowie mit vielen Aussteller- und Besuchergruppen habe man sich entschlossen, die Fachmesse abzusagen, teilt die Avoxa mit. „Um mögliche Aufwands- und Ausfallrisiken für alle Marktpartner zu minimieren und Planungssicherheit zu gewährleisten, war es uns wichtig, frühzeitig eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen“, so Geschäftsführer Metin Ergül.

„Diese Entscheidung fällt uns besonders schwer, weil die diesjährige Expopharm – nach den bisherigen durch die Covid-19-Pandemie herbeigeführten Einschränkungen des persönlichen Austauschs – von allen Marktpartnern als ideale Dialogplattform und Leistungsschau bewertet wird, um die aktuellen Herausforderungen des Apothekenmarktes zu diskutieren, Lösungen zu präsentieren und gemeinsam zukunftsfähige Perspektiven zu entwickeln.“

Maßgeblich für die Entscheidung der Avoxa seien jedoch Faktoren, die über die Frage der Veranstaltungsdurchführbarkeit aus heutiger Sicht weit hinausgingen. Sehr ernst nehme man die Bedenken der Standesvertreter, dass die Apotheker und ihre Mitarbeiter als systemrelevante Versorger mit wichtigen Aufgaben in der Pandemie durch die Teilnahme an einer Großveranstaltung einem zusätzlichen Risiko ausgesetzt würden. „Dies könnte möglicherweise die flächendeckende Versorgung gefährden.“

„Verantwortungsbewusstes Handeln ist für uns die Maxime bei dieser schwierigen Entscheidung. Aufgrund der pandemiebedingten Unsicherheiten, von denen wir auch in der verbleibenden Zeit bis zum geplanten Expopharm-Termin ausgehen müssen, wäre es deshalb nicht vertretbar, an der Durchführung einer Großveranstaltung mit über 30.000 Teilnehmern festzuhalten“, so Ergül. „Denn die Unsicherheit, ob die Expopharm durchgeführt werden kann, würde uns alle bis zum letzten Tag begleiten.“ Auch die zwischen Avoxa und Messe München geführten Gespräche machten deutlich, dass eine hinreichende Sicherheit für die Durchführbarkeit der Veranstaltung unter verlässlich planbaren Rahmenbedingungen derzeit nicht gegeben sei.

Die Avoxa wird von den Ausstellern keine Beteiligungsbeiträge erheben und verzichtet somit auf den Versand der Rechnungen für Standflächen und Seminarräume. Der Ausfall an Einnahmen von Ausstellern und Besuchern trifft die Abda – immerhin ist die Messe eine der wichtigsten Erlösquellen für den Haushalt.

Die nächste Expopharm findet vom 22. bis 25. September 2021 in Düsseldorf statt. Was mit dem DAT in diesem Jahr passiert, wurde bislang nicht bekannt gemacht. Hier entscheidet in der kommenden Woche der Abda-Vorstand. Dem Vernehmen nach könnte es eine virtuelle Veranstaltung geben.

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