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Schlecker-Nachfolger Dayli ist pleite

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Berlin -

Das als Schlecker-Nachfolger gehandelte Nahversorgungskonzept „Dayli“steht vor dem Aus: Gründer Rudolf Haberleitner hat Insolvenz angemeldet. Der österreichische Manager wollte eigentlich in diesem Jahr in Deutschland 400 ehemalige Schlecker-Läden neu eröffnen. Doch Finanzprobleme und die Debatte um eine Sonntagsöffnung in Österreich haben offenbar neue Geldgeber abgeschreckt.

Die angekündigte Expansion nach Deutschland hatte sich zuletzt verzögert. Dem österreichischen Kreditschutzverband (KSV) zufolge soll „Dayli“ von Beginn an finanzielle Probleme gehabt haben. Bereits Anfang Mai sollen die rund 700 Lieferanten demnach um einen Zahlungsaufschub von zwei Monaten gebeten worden seien. 103 Filialen mussten laut KSV bereits geschlossen werden.

Das Unternehmen soll nun in Fremdverwaltung saniert werden. Die Insolvenz ist laut KSV die größte Pleite des Jahres in Oberösterreich. „Dayli“ hat knapp 3500 Beschäftigte und rund 1600 Gläubiger. Die Schulden belaufen sich demnach auf rund 50 Millionen Euro. Die Pleite stelle für den Arbeitsmarkt eine große Belastungsprobe dar, so die KSV.

Haberleitner hatte vor etwa einem Jahr über seine Beteiligungsgesellschaft TAP 09 rund 1400 Schlecker-Filialen mit Standorten in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg gekauft. In Österreich verfügt die Gesellschaft laut eigenen Angaben über knapp 900 Standorte.

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