Apothekenkooperationen

„Die Apotheke“ lockt Privatversicherte

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Berlin -

Premium statt Discount: Der Ex-Chef der Hamburger Partner-Apotheken, Peter Menk, will eine neue Kooperation aufbauen. Das Konzept setzt mit exklusiven Standorten und nobler Einrichtung vor allem auf Privatversicherte. Bislang hatte der Unternehmer vor allem auf Kunden gesetzt, die Bestpreis-Garantien suchen und Bonuspunkte sammeln.

Bereits seit rund einem Jahr gibt es die erste Flagship-Apotheke im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel; im Dezember eröffnete mit der „Apotheke am Dermatologikum“ eine zweite Filiale in der luxussanierten Alten Oberpostdirektion. Laut Menk kommt das Konzept bei der Zielgruppe gut an: In der neu gegründeten Apotheke kämen zehn Privatrezepte auf ein Kassenrezept. Aufgrund der räumlichen Nähe zum Dermatologikum und zum neu eröffneten Eucerin-Haut-Institut stellen laut Menk Privatversicherte in der Alten Oberpostdirektion einen Großteil der Laufkundschaft.

Auch aus seiner alten Werkzeugkiste hat Menk einige Elemente mitgenommen: Ein gemeinsames Bonuskartensystem und die „Bestpreis-Garantie“ kommen auch bei der neuen Kooperation wieder zum Einsatz – letztere aber nur auf Anfrage.

Bislang ist „Die Apotheke“ noch Familiensache: Inhaberin beider Apotheken ist Jasmin Menk, die Ehefrau des Unternehmers, die bereits 2003 zu den Gründungsmitgliedern der Partner-Apotheken gehört hatte. Erst nach der Eröffnung der dritten Apotheke im kommenden Jahr will Menk externe Partner an Bord nehmen. Dann soll die Marke auch außerhalb der Hansestadt Fuß fassen.

 

Potentielle Kooperationspartner sollen Softwareprogramme von Awinta nutzen. Für „Die Apotheke“ wurden einzelne Software-Module so konfiguriert, dass selbst der automatisierte Datentransfer zum Steuerberater möglich ist – dessen Auswahl soll den Lizenznehmern aber frei stehen.

Einkaufsvereinbarungen bestehen mit Hexal und dem Großhändler Gehe, der künftige Lizenznehmer auf Wunsch beliefert. Was die Freiwahl angeht, setzt Menk auf Alleinstellung: Im Sortiment sind Produkte der britischen Kosmetikmarken „Balance Me“ und „Organic Glam“ zu finden, die es ansonsten bislang in Deutschland kaum gibt.

Apotheken mit Interesse am Premium-Konzept müssen einige Qualitätskriterien erfüllen: Ein Top-Standort, möglichst in unmittelbarer Nähe zu Privatpraxen und -kliniken, gehört ebenso dazu wie die Übernahme des hochwertigen Retro-Designs.

 

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