Generikakonzerne

Chinesen schielen auf Stada

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Berlin -

Der Übernahmekampf um Stada gewinnt weiter an Fahrt. Nachdem bereits einige Finanzinvestoren ihren Hut in den Ring geworfen haben sollen, erwägt nun wohl auch CVC Capital Partners ein Gebot. CVC stehe in Verhandlungen mit dem chinesischen Pharmaunternehmen Shanghai Pharmaceuticals Holding, um eine gemeinsame Offerte für Stada abzugeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf gut informierte Personen.

In der kommenden Woche könnte eine Entscheidung gefällt werden. Es sei allerdings nicht sicher, dass es dazu komme. Vertreter von CVC und Stada lehnten einen Kommentar ab. Die Aktie legte zeitweise 1,1 Prozent zu.

Einen Schritt weiter sind Advent und Cinvent. Die beiden Finanzinvestoren haben konkrete Angebote auf den Tisch gelegt. Es soll aber auch noch weitere Interessenten geben.

Was CVC Capital Partners angeht, so gab es bereits im Mai vergangenen Jahres Spekulationen, dass die Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Luxemburg an einem Kauf interessiert gewesen sein soll. Stada hatte etwaige Verkaufsverhandlungen damals allerdings dementiert.

2011 hatte das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, dass Shanghai Pharmaceutical bei Celesio einsteigen wolle. Großaktionär Haniel, der damals rund 54 Prozent der Aktien hielt, sprach demnach mit den chinesischen Investoren.

Der damalige Aufsichtsratschef Professor Dr. Jürgen Kluge sprach mit dem Management über Formen einer möglichen Zusammenarbeit. Allerdings sei schnell klar geworden, dass „rasch und konkret wenig passieren“ würde.

Die Firma ist der zweitgrößte Pharmahersteller in China und komplett vertikal integriert: Shanghai Pharmaceuticals ist Hersteller, führender Großhändler und eine der größten Apothekenketten in China. Die Gruppe betreibt zudem in 16 chinesischen Provinzen mehr als 1800 Apotheken.

Der Gesamtumsatz liegt bei umgerechnet rund 14 Milliarden Euro. Der Staat hält etwa zwei Drittel der Anteile, daneben gibt es drei private Anteilhaber.

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