Jahresbilanz

Celesio schreibt rote Zahlen

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Die Celesio AG hat im vergangenen Jahr mit einem Verlust abgeschlossen. Wie aus den heute vorgelegten Zahlen hervorgeht, steht beim Stuttgarter Pharmahandelskonzern 2008 unter dem Strich ein Minus von 18,5 Millionen Euro. 2007 hatte der Jahresüberschuss noch bei rund 435 Millionen Euro gelegen. Im vergangenen Jahr stürzte das Vorsteuerergebnis von 608,8 auf 125,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen brach von 842,5 auf 657,3 Millionen Euro ein. Der Umsatz fiel um 2,3 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro. Vorstand und Aufsichtsrat wollen den Aktionären bei der Hauptversammlung am 8. Mai eine Dividende von 0,48 Euro je Aktie vorschlagen, nach 0,77 Euro im Vorjahr.

Im Großhandelsgeschäft musste Celesio einen Umsatzrückgang von 17,7 auf 17,2 Milliarden Euro hinnehmen. Das operative Ergebnis fiel von 377 auf 346 Millionen Euro. Umsatzverluste fuhr der Konzern in Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Dänemark, Irland und Slowenien ein. Das deutsche Großhandelsgeschäft konnte Celesio bei rund 3,5 Milliarden Euro stabil halten. „Durch eine sensible Rabattpolitik“ habe man hierzulande „verlorenes Ergebnisterrain zurückgewonnen“, sagte Finanzvorstand Christian Holzherr.

Auch im Apothekengeschäft sank der Umsatz von 3,62 auf 3,55 Milliarden Euro, das operative Ergebnis fiel von 387 auf 273 Millionen Euro. Die Landesgesellschaften in Großbritannien und Italien haben 2008 Umsatz eingebüßt.

Über alle Geschäftsfelder erwirtschaftet Celesio mehr als 30 Prozent des Umsatzes in Frankreich, 25 Prozent entfallen auf Großbritannien, 18 Prozent auf den deutschen Markt. Im Bereich Herstellerservices erwirtschaftete Celesio einen Rohertrag von 163,4 Millionen Euro, knapp über Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis fiel von 19 auf 11 Millionen Euro. Hier hätte sich Celesio eine erfolgreichere Entwicklung vorgestellt.

Als Grund für das rückläufige Ergebnis des Konzern nannte Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle unter anderem Preiskürzungen in Großbritannien und die massive Abwertung des britischen Pfunds. Zudem habe die Beteiligung an der Andreae Noris-Zahn AG negativ zu Buche geschlagen. Allein aus diesen negativen Entwicklungen fehlen dem Konzern nach eigenen Angaben 210 Millionen Euro im Ergebnis.

Insgesamt bleibe der Vorstand „relativ optimistisch“ für 2009, teilte Celesio mit. Allerdings werde das operative Ergebnis vor Abschreibung in diesem Jahr voraussichtlich unter dem Niveau von 2008 liegen. Die „erratischen Ergebnisausschläge“ sollten Oesterle zufolge nicht von der längerfristigen Prognose ablenken. Celesio habe vielfältige Wachstumschancen, die durch „die in Deutschland sehr engagiert geführte Diskussion um das EuGH-Verfahren zum Fremdbesitz“ versperrt gewesen seien, sagte Oesterle. Gemäß der proklamierten Agenda 2015 will Celesio in sechs Jahren ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen von einer Milliarde Euro erzielen.

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