Arzneimittelkontamination

Santen warnt vor manipulierten Augentropfen

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Berlin -

Der japanische Hersteller Santen warnt vor einer Manipulation der Augentropfen Taflotan (Tafluprost). In einem Fläschchen in Hessen wurde Essigsäure entdeckt. Die betroffene Kundin hatte nach Reizungen die Tropfen in einer Apotheke zurückgegeben. Noch ist unklar, wie die ätzende Substanz in das verschreibungspflichtige Medikament gelangt ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Das Produkt zur Senkung des Glaukommittels wurde Ende März reklamiert. Betroffen ist eine Packung mit drei Fläschchen, wovon eines mit 21-prozentiger Essigsäure versetzt war. Die Versiegelung soll aufgebrochen gewesen sein.

Noch seien Hintergründe zur Tat unklar, so der stellvertretende Großhandels-Beauftragte Dr. Klaus Geldsetzer. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es bei der Herstellung, Abfüllung oder Verpackung passiert ist, da in keinem Ablauf Essigsäure verwendet wird.“

Das Unternehmen hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Es gibt kein Indiz, dass jemand die Firma erpressen oder Vorteile aus der Sache ziehen will“, so Geldsetzer. Die Apotheken sollten die Kunden darauf hinweisen, dass das Produkt verschlossen sein muss.

Die Augentropfen werden seit 2008 in Deutschland verkauft. Santen erwirtschaftet hierzulande rund 19 Millionen Euro. Taflotan macht mehr als die Hälfte des Umsatzes aus. Insgesamt setzt das Unternehmen in Europa 95 Millionen Euro um. Weitere Produkte sind Biolan, Cationorm, Trium oder Lutax.

Santen wurde 1890 gegründet. In Japan ist der Hersteller laut eigenen Angaben mit seinen verschreibungspflichtigen Augenpräparaten Marktführer. Seit elf Jahren ist der Hersteller im deutschen Markt tätig. Die Niederlassung befindet sich in München. Insgesamt beschäftigt Santen rund 3000 Mitarbeiter, davon etwa 70 in Deutschland.

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