Arzneimittelfälschungen

Weitere Verdächtige im Omeprazol-Skandal

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Berlin -

Die Staatsanwaltschaft geht im Omeprazol-Skandal weiteren Hinweisen nach. Neben den beiden Hauptbeschuldigten werden sechs Personen verdächtigt, an der Verbreitung der Plagiate des Protonenpumpenhemmers beteiligt gewesen zu sein. Die gefälschten Medikamente sollen dem Großhandel über wechselnde Firmenidentitäten angeboten worden sein.

Festgenommen wurden die mutmaßlichen Mittäter noch nicht. „Wir prüfen, inwieweit die Verdächtigten beteiligt gewesen waren oder was sie gewusst hatten“, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Die Männer sollen den beiden Hauptbeschuldigten zugespielt haben.

Die beiden 50- und 54-Jährigen waren Mitte März in Hamburg festgenommen worden und sitzen in Untersuchungshaft. Sie werden beschuldigt, die Plagiate von einem Lager in Schleswig-Holstein aus in die Lieferkette geschleust zu haben. Dabei sollen sie sich als Handelsvertreter der „sicherlich erfundenen Firmen“ ausgegeben haben. Bisher gibt es laut Staatsanwaltschaft keinen Hinweis darauf, dass auch andere Präparate gefälscht wurden.

Den Männern werden Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz, gewerbs- und bandenmäßiger Betrug und Verstöße gegen das Markengesetz vorgeworfen. Durch den Handel mit den gefälschten Produkten soll ein Schaden von mehr als 1 Million Euro entstanden sein.

Bereits Ende 2012 waren den Behörden zufolge erstmals gefälschte Packungen aufgefallen. Seitdem wird in Deutschland und in Europa nach der Quelle der Plagiate gesucht. Die Ermittler vermuten den Ursprung in Spanien. Die Staatsanwaltschaft konnte die Herkunft jedoch noch nicht bestätigen.

Anfang März hatten die Behörden knapp 40 Geschäftsräume und Niederlassungen von Großhändlern durchsucht. Dabei wurden tausende Packungen gefälschtes Omeprazol sichergestellt. Insgesamt seien die Plagiate bei zehn Groß- beziehungsweise Zwischenhändlern gefunden worden, so die Sprecherin.

Die betroffenen Firmen Ratiopharm, Hexal und KSK hatten die gefälschten Omeprazol-Packungen zurückgerufen. Eine Gesundheitsgefahr bestand nach Angaben der Behörden nicht.

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