Spanien

Gesundheitsdienst bezahlt Apotheken nicht

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Immer mehr spanische Apotheker geraten derzeit in wirtschaftliche Schieflage. Der Grund: Die regionalen Gesundheitsdienste können schon seit Monaten ihre Schulden bei den Apothekern nicht begleichen. Von landesweit 440 Millionen Euro ist die Rede. Nach den Regionen Castilla La Mancha, La Rioja und den Balearen sind nun auch die etwa 2300 Pharmazeuten der Region Valencia betroffen. Laut Apothekerverband hat der regionale Gesundheitsdienst seit Anfang Juli kein einziges Rezept beglichen.

Nach Angaben des Apothekerverbandes hat ein Großteil der Apotheken aus Valencia bereits einen Kredit aufgenommen, um Großhändler und Hersteller zu bezahlen. Einige Apotheken stünden nun allerdings vor der Insolvenz, weil die Banken keine weiteren Kredite mehr geben wollen. In einem Gespräch mit Vertretern des Gesundheitsdienstes und des Ministeriums haben die Apotheker nun vor einer Schließungswelle gewarnt. Die Zukunft der rund 18.000 Apothekenbeschäftigten der Region sei bei einer weiteren Verzögerung nicht mehr gesichert, teilten die Apotheker mit.

Die Pharmazeuten sollten sich jedoch keine zu großen Hoffnungen auf eine baldige Erstattung machen: Medienberichten zufolge will der Gesundheitsdienst der Region Valencia seine Schulden erst im kommenden Jahr begleichen. Man versuche derzeit allerdings mit verschiedenen Banken über Kredite zu verhandeln.

Ohnehin sind es keine leichten Zeiten für Spaniens Apotheker: Im August hatte Spaniens Regierung aufgrund der Sparvorgaben aus der EU Einsparungen im Arzneimittelbereich beschlossen. Jährlich müssen etwa 2,4 Milliarden Euro eingespart werden. Wegen der prozentualen Marge befürchten die Apotheker weitere Gewinneinbrüche.

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