Seit der Entlassung einiger nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel aus der Apothekenpflicht haben Dänemarks Apotheker 22 Prozent ihres Umsatzes in den betroffenen Produktgruppen verloren. Dies ist das Ergebnis einer Marktuntersuchung der dänischen Arzneimittelbehörde. Demnach lag der Gesamtumsatz mit den freigegebenen OTC-Präparaten im vergangenen Jahr bei umgerechnet 180 Millionen Euro. Davon wurden im Mass Market umgerechnet 40 Millionen Euro umgesetzt.
Seit 2001 dürfen in Dänemark beispielsweise Schmerzmittel in geringen Mengen, Schwangerschaftstests, Nikotinpflaster oder Nasensprays auch außerhalb der Apotheke verkauft werden, etwa in Supermärkten, Tankstellen oder Drogerien. Allerdings ist der Markt seit einigen Jahren verteilt: Seit 2006 haben sich die Anteile der Vertriebskanäle kaum verändert.
Nur bei Nasensprays ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen: Seit 2006 haben Drogerien und Supermärkte ihren Anteil von 38 auf 44 Prozent ausgebaut. Bei Rauchentwöhnungspräparaten liegt der Mass Market mit mehr als 53 Prozent Marktanteil sogar vor den Apotheken. Bei Analgetika und Antihistaminika haben dagegen die Apotheken die Nase vorn: 97,5 Prozent der Schmerzmittel und fast 99 Prozent der Allergiepräparate werden nach wie vor in der Apotheke abgegeben.
Allerdings stagniert auch in Dänemark der OTC-Gesamtmarkt seit einigen Jahren: Nach einem Plus von 5,5 Prozent von 2006 auf 2007, ist der Markt in den vergangenen drei Jahren insgesamt nur noch um 1,5 Prozent gewachsen. Nur im Bereich der Antihistaminika ist der Umsatz stark angestiegen: Seit 2006 um knapp 14 Prozent.
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