Thrombosegefahr

EMA: Gutachten zu J&J-Impfstoff nächste Woche

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Berlin -

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will nächste Woche ein Gutachten über mögliche Thrombosen durch den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson abgeben. Die Prüfung werde beschleunigt, teilte die Behörde am Mittwoch in Amsterdam mit. Bis zu der Entscheidung könne der Impfstoff aber weiter uneingeschränkt eingesetzt werden. Die EMA hält weiterhin daran fest, dass die «Vorzüge des Impfstoffs, Covid-19 zu verhindern», höher zu bewerten seien als die Risiken von Nebenwirkungen.

Mitte März wurde das Vakzin von Johnson & Johnson in der EU zugelassen. Noch wird dieser Impfstoff nicht in deutschen Impfzentren oder Arztpraxen verimpft. Und der Impfstart könnte noch länger auf sich warten lassen, zwar erwartet die EU bis Ende Juni bis zu 55 Millionen Dosen, doch aufgrund seltener Fälle von Blutgerinnseln verschiebt sich die Markteinführung des Vakzins – die EMA begutachtet den Impfstoff neu und will in der kommenden Woche ihre Entscheidung bekannt geben.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die EMA angekündigt, dass sie sehr seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen nach Impfungen untersuche. Bisher waren der EMA sechs Fälle gemeldet worden, vorwiegend aus den USA. Die US-Behörden hatten am Dienstag die Nutzung des Impfstoffs ausgesetzt, bis ein Zusammenhang geklärt ist. In den USA wurden bisher rund 6,8 Millionen Personen damit geimpft. In der EU ist der Impfstoff zwar zugelassen, eine erste Lieferung war aber erst in dieser Woche angekommen.

Niederlande setzen aus

Die Niederlande werden den Impfstoff des US-Herstellers vorerst nicht anwenden. Zunächst müsse mehr über mögliche Thrombosen bekannt sein, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge am Mittwoch in Den Haag mitteilte. Die USA hatten zuvor die Impfung mit dem Präparat ausgesetzt nach einigen Fällen von Blutgerinnseln in Hirnvenen. Der Hersteller hatte auch EU-Staaten empfohlen, bereits gelieferte Dosen nicht zu nutzen.

Der Minister will nun das Gutachten der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) abwarten. Die EMA kündigte an, dass sie die Prüfung der Fälle beschleunige. Die Behörde will nächste Woche ein Gutachten vorlegen. Die Niederlande haben bisher 80.000 Dosen des Impfstoffes bekommen. Es ist der einzige in der EU zugelassene Corona-Impfstoff, bei dem nur eine Dosis gespritzt wird.

 

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