Berlin - Die ABDA will Apothekerausbildung reformieren: Dazu hat gestern die Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer (BAK) einen Beschluss gefasst. Laut BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer soll dazu das Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und den Bundesländern gesucht werden. „Die Änderung wollen wir anstoßen von Seiten der Bundesapothekerkammer“, sagte Kiefer. Den Beratungen lag ein mehrseitiges Thesenpapier der Arbeitsgemeinschaft „Anforderungen an die Qualifikation des Apothekers“ zu Grunde. Abgeschafft werden sollen Multiple-Choice-Prüfungen. Abgelehnt wird aber die Umstellung auf ein Master/Bachelor-Studium.
Laut Kiefer wird eine Reform der Apothekerausbildung angestrebt, weil sich „die Inhalte verändert haben und angepasst werden müssen“. Die Einheitlichkeit der Approbation solle erhalten bleiben und die Apotheker weiterhin für alle Berufsfelder befähigen. Dazu werde man mit allen Beteiligten reden, mit den verantwortlichen Berufsträgern in den verschiedenen Berufsfeldern, auch mit den Hochschullehrern. Man müsse auch mit den Ländern reden, „die das später bezahlen müssen, eine Mehrheit bilden, eine Einheit, so Kiefer.
Hintergrund für die angestrebte Reform ist das sich ändernde Berufsbild des Apothekers mit neuen Aufgaben und Herausforderungen sowohl in der öffentlichen Apotheke als auch in der pharmazeutischen Industrie. Kationentrennungsgang, Zeichnen von Parenchymzellen und nasschemische Titration haben nur wenig mit dem zu tun, was Apotheker später in der Offizin erwartet.
Das Thesenpapier knüpft zudem an das Perspektivpapier Apotheke 2030 an und spricht sich dafür aus, die Relevanz der Ausbildungsinhalte zu überprüfen und anzupassen. Hintergrund sind Kritik an der „Chemielastigkeit“ des Studiums und der nur geringen Patientenbezogenheit. Probleme bereitet nach wie vor die Erweiterung des Studiums um das Fach Klinische Pharmazie, ohne die Verlängerung der Studiendauer oder der Anpassung der Studieninhalte.
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