Rote-Hand-Brief

Infectocillin-Saft: Flasche vor Verkauf öffnen

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Berlin -

Apotheken sollen spätestens vor der Abgabe von Infectocillin die Flaschen öffnen und den korrekten Sitz der Dichtungsscheibe überprüfen. Über einen möglichen Defekt der Dichtungsscheibe informierte jetzt Hersteller Infectopharm mittels Rote-Hand-Brief. Auch eine Anleitung zur Behebung des Defekts wird zur Verfügung gestellt.

Die InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH informieren, über eine mögliche Ablösung der PE-Dichteinlage beim Öffnen des kindergesicherten Verschlusses von InfectoCillin Saft. Es könne vorkommen, dass diese sich bei der Erstöffnung vollständig vom Deckel löst. In diesen Fällen ist die Dichteinlage leicht mit der Siegelfolie verklebt und wird deshalb beim Öffnen aus dem Deckel herausgezogen.

Betroffene Chargen:

  • InfectoCillin 400 Saft, 100 ml (PZN 01831708)Charge: ND3303 (Verfall: 06/2026)
  • InfectoCillin 500 Saft, 100 ml (PZN 04257799) Charge: ND3304, ND4022, ND4023 und ND4025 (Verfall: 06/2026)

Der Defekt betreffe laut Hersteller nur einen geringen Teil der Flaschen aus den oben genannten Chargen.

Wichtig: Das Produkt wird durch diesen Defekt in keiner Weise in seiner Qualität beeinträchtigt, da die produktschützende Siegelfolie ordnungsgemäß aufgebracht und intakt ist.

Aber: Bei fehlender Dichteinlage im Deckel kann dieser jedoch nicht richtig abschließen, sodass es schon während der Zubereitung im Zuge des Schüttelns zum Austritt der flüssigen Zubereitung kommen kann. Der Defekt sei bei der Erstöffnung leicht zu erkennen und gegebenenfalls zu korrigieren.

„Aufgrund der besonderen Versorgungssituation von Antibiotika-Säften für Kinder bitten wir die Apotheken daher um Unterstützung. Indem Sie spätestens vor der Abgabe die Flasche öffnen und den korrekten Sitz der Dichtungsscheibe überprüfen und wenn nötig korrigieren, tragen Sie zur Versorgung Ihrer Kunden bei und verhindern, dass Ware vernichtet wird“, appelliert der Hersteller.

Wie erkennt man den Defekt?

Die PE-Dichteinlage haftet bei der Erstöffnung an der Siegelfolie an. Zudem erscheint die dem Deckel zugewandte Seite etwas rau und leicht beige. Der Deckel ist außerdem leer. Haben Apotheken einen Defekt erkannt, so sollen sie laut dem Pharmaunternehmen einer 5-Schritte-Anleitung folgen, die dem Rote-Hand-Brief beiliege:

  • Unter hygienischen Bedingungen sol lunter Zuhilfenahme eines flachen Hilfsmittels (z.B. Messer, Salbenspatel) die Dichteinlage vorsichtig von der Siegelfolie abgelöst und zurück in den Deckel eingesetzt werden.
  • Achtung: Die etwas raue, beigefarbene Seite soll zum Deckel und die glattere, fast weiße Seite in Richtung Produkt zeigen.
  • Indem der Deckel anschließend erneut fest auf die Flasche gedreht wird, wird der Sitz der Dichteinlage korrigiert und fixiert. Die Flasche ist nun ohne Probleme einsatzfähig.

Reklamation möglich

„Sollte es bei dem Korrekturversuch dazu kommen, dass die Schichten (Siegelfolie und/oder Dichteinlage) versehentlich zerstört werden, bitten wir Sie, diese Flasche an uns zurückzusenden. Das Porto wird erstattet“, so der Hersteller.

Per Fax oder E-Mail könne dazu ein Reklamations-Rücksendebeleg angefordert werden: „Als Reklamationsgrund geben Sie bitte InfectoCillin Deckeldefekt an. Wir bitten darum, nur die bei Ihrer Überprüfung betroffenen Packungen zu reklamieren und nicht mit anderen Retouren zu vermischen“, so Infectopharm.

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