Direktgeschäft

Expressdienst von Zentiva

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Berlin -

Im Direktgeschäft warten Apotheken manchmal lange auf Lieferung. Doch es gibt auch Firmen, die ihre von einem Tag auf den anderen bereitstellen. Zentiva hat für seine beiden neuesten Präparate einen Express-Service eingeführt.

Seit August hat die Sanofi-Tochter mit Voriconazol Zentiva ein Generikum zu Vfend (Pfizer) auf dem Markt, das Patent für das Antimykotikum war in diesem Jahr abgelaufen. Neu ins Sortiment aufgenommen wurde jetzt außerdem Sildenafil Zentiva. Das Original Revatio kommt ebenfalls von Pfizer; der aus Viagra bekannte Wirkstoff wird in der schwächeren Dosierung von 20 mg bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) eingesetzt.

Bei beiden Produkten gibt es bereits mehrere Generikaanbieter; um sich abzusetzen, hat Zentiva – mittlerweile Kopf an Kopf mit Hexal die Nummer 2 im deutschen Generikamarkt – einen Express-Lieferservice aufgesetzt: Wer bis 16 Uhr bestellt, bekommt die Ware per Overnight-Kurier bis 12 Uhr am Folgetag zugestellt. Normalerweise muss bis 11 Uhr bestellt werden, wenn die Ware nächsten Tag in der Apotheke sein soll.

Allerdings bietet Zentiva den Service bislang auch nur für die beiden Präparate an, die noch nicht flächendeckend unter Rabattvertrag stehen und außerdem hochpreisig sind: Sildenafil kostet im Verkauf knapp 800 Euro für die 30er-Packung und 2500 Euro für die 300er-Packung. Bei Voriconazol zahlen die Kassen 350 Euro (30 Stück) beziehungsweise 1000 Euro (100 Stück).

Sildenafil gehört zu den Hemmern der Phosphodiesterase-5 (PDE5) und sorgt für eine Relaxation der Muskulatur der Lunge. Der Blutdruck in den Lungengefäßen wird gemindert, indem die Arterien erweitert werden. Sildenafil hemmt die Inaktivierung von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) und erhöht dessen Konzentration und führt somit zu einer Verstärkung der gefäßerweiternden Wirkung von Stickstoffmonoxid (NO).

Revatio und die Generika können die körperliche Leistungsfähigkeit von Erwachsenen mit PAH verbessern. Eingesetzt wird das Medikament, wenn die PAH in die WHO-Funktionsklasse II oder III eingestuft wird. Behandelt werden Erwachsene, Kinder und Jugendliche von ein bis 17 Jahren. Die Tabletten enthalten 20 mg Sildenafil und werden dreimal täglich alle sechs bis acht Stunden eingenommen. Die Gabe erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten. Patienten mit weniger als zehn Kilogramm Körpergewicht nehmen je 10 mg ein.

Voriconazol ist ein Breitspektrum-Antimykotikum vom Triazol-Typ, das in erster Linie bei Patienten mit progressiven, möglicherweise lebensbedrohlichen Infektionen eingesetzt wird. Neben Filmtabletten ist ein Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung im Handel.

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