Neue Apotheke Borkum: Vom Fischladen zur Apotheke Eugenie Ankowitsch, 20.08.2017 08:24 Uhr
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Arzneimittel statt Fisch: Aus einem Fischladen ist vor wenigen Monaten nach umfangreichen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen eine Apotheke entstanden. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Für Dr. Julie Behr stand schon lange fest: Sollte sie sich jemals dafür entscheiden, eine eigene Apotheke zu eröffnen, dann nur auf Borkum. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Das weit über 100 Jahre alte Gebäude wurde seit den 70er Jahren als Fischgeschäft genutzt. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Wegen der starken Konkurrenz von Frischfischläden hat der Pächter allerdings aufgegeben. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Am liebsten hätte der Vater der Vermieterin dort wieder ein Fischgeschäft, erzählt Behr. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Am Ende konnte er sich mit einer Apotheke anfreunden. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Im Sommer 2015 hat Behr den leer stehenden Laden entdeckt. Foto: Neue Apotheke Borkum
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„Vor meinem inneren Auge wurde es sofort eine Apotheke“, berichtet Behr. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Bis ihre Vorstellungen aber Wirklichkeit wurden, vergingen noch anderthalb Jahre. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Neben den Abstimmungsgesprächen mit der netten Vermieterin und den üblichen behördlichen Herausforderungen... Foto: Neue Apotheke Borkum
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...musste vor allem der Laden komplett umgebaut werden. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Neue Fenster und Außentüren wurden eingebaut... Foto: Neue Apotheke Borkum
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eine Feuerschutzdecke eingezogen, Estrich verlegt,... Foto: Neue Apotheke Borkum
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...Heizung und ein WC-Raum inklusive aller Sanitäranschlüsse installiert. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Außerdem wurden auch Elektronik, Foto: Neue Apotheke Borkum
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EDV... Foto: Neue Apotheke Borkum
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und Belichtung auf den neusten technischen Stand gebracht. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Die Innenaustattung soll Assoziationen an Borkum und das Meer erwecken. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Auch wenn aufgrund des Denkmalschutzes nicht alle ihre Vorstellungen umgesetzt werden konnten, ist Behr mit dem Endergebnis sehr zufrieden. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Von hohen Investitionskosten hat sich Behr nicht verunsichern lassen. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Nicht ohne Risiko, wenn man bedenkt, dass die Neue Apotheke Borkum zwei alteingesessene Konkurrenten auf der Insel hat. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Die Apothekerin ist jedoch optimistisch, dass sie sich etablieren kann. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Als Schwerpunkt setzt Behr auf Mutter&Kind-Beratung. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Vom Schnuller über Babywagen, Milchpumpen, selbstgerührten Kräuterrezepturen und Engelwurzbalsam aus der Bahnhof-Apotheke Kempten im Allgäu bis hin zu Stillberatung und einer Kinderspielecke: Die Angebotspalette ist breit. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Behr will mit ihrer rheinischen Frohnatur, Freundlichkeit und ausgeprägter Kundenorientierung überzeugen. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Die Apothekerin kommt aus Köln, hat aber langjährige Verbindung zur ostfriesischen Insel. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Ihr Marketing- und Werbekonzept beginnt bereits auf der Fähre ab Emden oder Eemshaven. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Auch bei der Ankunft steht der Name der Apotheke an der Informationstafel mit wichtigsten Adressen auf der Insel und einem Inselplan. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Seit Ostern verleiht die Neue Apotheke Borkum außerdem Rollstühle und Rollatoren. Foto: Neue Apotheke Borkum
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„Wir haben jeweils sechs Stück“, berichtet Behr. Seit Einführung des Angebots seien alle fast durchgängig vermietet. Foto: Neue Apotheke Borkum
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In der Anfangszeit hat sie Führungen durch die Apotheke angeboten, um den Menschen einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Obwohl sie nun auf der Urlaubsinsel lebt, sei sie so selten am Strand gewesen wie nie zuvor. Foto: Neue Apotheke Borkum
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„In diesem Jahr galt meine volle Aufmerksamkeit der Apotheke und meiner Familie, die sich auf der Insel einleben musste“, sagt die Apothekerin. Foto: Neue Apotheke Borkum
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Sommer, Sonne, Juist! Wer ein Medikament braucht, muss die „Seehund-Apotheke" aufsuchen, es gibt auf der Insel nämlich keine andere. Foto: Erich Hrdina
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Zweimal am Tag steht die Pferdekutsche vor der Tür: Die Medikamentenlieferung ist da! Foto: Erich Hrdina
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Szene im Hafen: So sieht es aus, wenn täglich Touristen und Ware ankommen. Die treuen Juister Pferde warten geduldig auf ihren nächsten Einsatz. Foto: Erich Hrdina
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„Ich bin jetzt ein Landei", sagt Hrdina lächelnd. Die Ferieninsel Juist bietet paradiesische Strände, Seehunde und Sandbänke. Foto: Erich Hrdina
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Die meisten Insulaner können Kutschen führen oder reiten. Der Rest läuft zu Fuß oder nimmt das Fahrrad. Foto: Erich Hrdina
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Auch im Winter ist Juist eine Reise wert, dann geht's dick eingehüllt raus in die Natur. Foto: Erich Hrdina
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Schön wie ein Gemälde: winterliche Szenerie vor der Seehund-Apotheke. Foto: Erich Hrdina
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Auch an anderen deutschen Urlaubsorten ist die Apothekenszene im Sommer in Bewegung. Apotheker Michael Herrmann und seine Lebensgefährtin Susann Pietsch sind kürzlich in Boltenhagen eingetroffen und haben derzeit viele Touristen als Kunden. Foto: Herrmann
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Die beiden sind vor kurzem aus Halle/Saale umgezogen und arbeiten dort, wo andere Urlaub machen. Foto: Herrmann
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Hermann ist jetzt Besitzer der Sonnen-Apotheke. Foto: Herrmann
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Zeit für Strandvergnügen bleibt Apotheker Michael Herrmann kaum – er ist derzeit am häufigsten am Schreibtisch anzutreffen. Foto: Herrmann
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Sein Vorgänger kannte das Meer nur von kleinen Stippvisiten – die Arbeit in der Apotheke ist zeitintensiv. Foto: Herrmann
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Seine Lebensgefährtin Susann Pietsch ist ebenfalls Apothekerin, sie zog mit an die Ostsee, wird aber in einer anderen Apotheke arbeiten. Foto: Herrmann
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In den Urlaubsregionen ist es oft auch hart für die Apotheker: Auf der Nordseeinsel Baltrum konnte sich die Insel-Apotheke lange mit Mietzuschüssen von der Gemeinde über Wasser halten. Die Gelder wurden aber zum 1. Januar 2016 gestrichen. Foto: baltrum.de
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„Das ist kein Einzelfall. Alle Inselapotheken haben mit dem gleichen Problem zu kämpfen“, sagte Inhaber Dr. Ulrich Räth. Foto: baltrum.de
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Apotheken auf Inseln seien stets kleine Unternehmen. „Sie sind wirtschaftlich nicht sehr einträglich – aber strukturell wichtig“, so der Apotheker. Foto: baltrum.de
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Räth kritisierte, dass die Apothekerkammer dieses Problem nicht angehe: „Die Kammern müssen endlich aktiv werden und umdenken; die kleinen Betriebe werden sonst reihenweise schließen.“ Foto: baltrum.de
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Während der Saison habe die Apotheke durchgängig geöffnet. Räth selbst habe sich dafür eingesetzt, dass er die Pauschalen für den Nacht- und Notdienst erhalte. Von der Kammer habe er keine Hilfe bekommen. Foto: baltrum.de
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Doch selbst mit den zusätzlichen Einnahmen aus der Notdienstpauschale sei die Apotheke nicht überlebensfähig. Das sei nur mit dem Mietzuschuss in Höhe von 17.000 Euro im Jahr möglich gewesen, den die Gemeinde seit 2012 zahle. Foto: baltrum.de
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„Ich mache nur knapp 25 Prozent meines Umsatzes mit Abgaben auf Rezept“, berichtete Räth. „Wir versorgen vor allem weniger schwere Akutfälle. Zu uns kommen zum Beispiel Eltern, deren Kinder sich beim Spielen eine Schramme geholt haben.“ Foto: baltrum.de
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Im Winter leistet die Insel-Apotheke nur einen Botendienst. Foto: baltrum.de
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Die Medikamente müssen mit dem Schiff vom Festland geliefert werden. Die Fahrtzeiten sind tiedenabhängig. „Auch bei einem Sturm wäre die Versorgung nicht gewährleistet“, gibt Räth zu bedenken. Foto: baltrum.de
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Die Fahrtzeiten sind tiedenabhängig. „Auch bei einem Sturm wäre die Versorgung nicht gewährleistet.“ Foto: baltrum.de
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Räth hat die Insel-Apotheke 1980 übernommen und sie in den 1990er Jahren verkauft. Doch zehn Jahre später habe ihn der Bürgermeister gebeten, sie wieder zu übernehmen. Foto: baltrum.de
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Inzwischen ist Räth über 70 und hat nach monatelanger Suche eine Nachfolgerin gefunden. Foto: baltrum.de
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Silke Hellberg aus Dornum hat den Standort zum Januar 2016 übernommen. Foto: Heidi Janssen
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Hellberg will die die Apotheke als saisonale Zweigapotheke weiterführen, die außerhalb der Saison als Rezeptsammelstelle funktioniert. Foto: baltrum.de
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Insulaner und Winterurlauber können im Winter Medikamentenbestellungen abgeben, die per Fax auf dem Festland bestellt werden und meist schon am nächsten Tag abholbereit sind. Foto: baltrum.de
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Auch auf Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland gibt es eine Insel-Apotheke. Foto: Carsten Hase
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Inhaber Carsten Hase leistet jeden Tag im Jahr Notdienst. Mit der Notdienstpauschale kann er seine Arbeit finanzieren. Foto: Carsten Hase
Berlin - Immer wieder lassen sich in den ehemaligen Räumen von Apotheken Bäckereien, Restaurants oder Geschäfte nieder. Auf der ostfriesischen Insel Borkum passiert es einmal anders herum. Aus einem Fischladen ist vor wenigen Monaten nach umfangreichen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen eine Apotheke entstanden. Ein ambitioniertes Vorhaben. Denn die Neue Apotheke Borkum von Dr. Julie Behr ist die dritte Apotheke auf der Insel, auf der rund 5500 Menschen leben.
Im Sommer 2015 war es dann endlich so weit. Als sie mit ihrer Familie mal wieder auf Borkum war, entdeckte die Apothekerin einen ehemaligen Fischladen, der gegen die starke Konkurrenz den Kürzeren gezogen hat und nun leer stand. „Vor meinem inneren Auge wurde es sofort eine Apotheke“, berichtet Behr und lacht. Bis ihre Vorstellungen aber Wirklichkeit wurden, vergingen noch anderthalb Jahre.
Neben den Abstimmungsgesprächen mit der netten Vermieterin und den üblichen behördlichen Herausforderungen musste vor allem der Laden komplett umgebaut werden: Neue Fenster und Außentüren wurden eingebaut, eine Feuerschutzdecke eingezogen, Estrich verlegt, Heizung und ein WC-Raum inklusive aller Sanitäranschlüsse installiert. Außerdem wurden auch Elektronik, EDV und Belichtung auf den neusten technischen Stand gebracht. Im Innern sollen ein breites, mit Bildern der Insel hinterleuchtetes Banner und ein Leuchtturm-Aufdruck an der Seitenwand Assoziationen an Borkum und das Meer erwecken.
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