Nach Kritik

Dequonal empfiehlt jetzt auch Vor-Ort-Apotheken

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Berlin -

Der Hersteller Kreussler hat die Produktwebsite von Dequonal angepasst. Nach Kritik von Apothekern wurde ein Hinweis auf den Vertriebskanal vor Ort hinzugefügt. Zu den drei Versendern Medikamente-per-Klick, Sanicare und Apotal verlinkt der hessische Mittelständler weiterhin.

Auf der Produktseite von Dequonal wurde ein Satz unter dem Foto der Spül- beziehungsweise Gurgellösung hinzugefügt: „Erhältlich in Ihrer ‚Vor-Ort-Apotheke‘ mit kompetenter Beratung und Service“, heißt es jetzt. „Diese Formulierung basiert übrigens auf einem Vorschlag einer Apothekerin“, sagt Vertriebs- und Marketingleiter Dr. Christian Freyberg. Selbstverständlich seien für Kreussler als mittelständisches Familienunternehmen und für die apothekenexklusiven Produkte die „Vor-Ort-Apotheken“ immer der Ansprechpartner Nr. 1.

„Wir bedauern, dass offensichtlich durch unsere Hinweise auf verschiedene Versandapotheken auf der Produktseite von Dequonal bei einigen Lesern der Eindruck entstanden ist, wir würden den Versandhandel besonders unterstützen“, so Freyberg. „Für uns ist es selbstverständlich, dass Produkte, die im Versandhandel erhältlich sind, natürlich auch in der ‚Vor-Ort-Apotheke‘ vom Kunden bezogen werden können.“

Bislang sei man davon ausgegangen, dass auch Kunden, dieses Verständnis hätten. Die hervorgerufenen Reaktionen einiger Apotheker habe man zum Anlass genommen, das durch einen zusätzlichen Hinweis auf die Vor-Ort-Apotheken noch einmal klarzustellen.

Auf die drei Versandapotheken wird weiterhin verwiesen sowie über die Logos und im Feld „Bestellen“ verlinkt. „Versandapotheken bilden eine anerkannte Ergänzung, können das Leistungsspektrum mit vergleichbarer Beratung und Geschwindigkeit jedoch nicht abbilden, schon gar nicht in der Akutmedikation“, sagt Freyberg. Daher arbeite die Firma seit einigen Wochen auch an speziellen zunächst noch regional begrenzten Aktionen, die ausschließlich der Vor-Ort-Apotheke angeboten und in den nächsten Wochen vorgestellt würden.

Auf eine PLZ-Suche von stationären Anbietern verzichtet der Hersteller. Ein Grund sei, dass die Distributionsbreite des Produkts bei Weitem nicht bei 100 Prozent liege. Ein Tool zur Einbindung von Vor-Ort-Apotheken, die Dequonal vertreiben, „gibt es meines Wissens“ nicht, sagte Freyberg. Wenn dies verfügbar sei, werde es integriert.

In der heutigen Zeit wolle der Kunde das Produkt aber schnell, wenn möglich sogar sofort, begründete der Hersteller zuvor seine Entscheidung. Bei unvollständiger Distributionsbreite sei es nicht in allen Apotheken vorrätig. Zwar könne es bestellt werden, ermögliche aber nicht die sofortige Abgabe und erhöhe das Risiko auf den Verkauf eines Wettbewerbsprodukts. Die Dequonal-Produkte enthalten Dequaliniumchlorid und Benzalkoniumchlorid und sollen zur zeitweiligen Unterstützung der Behandlung bei Entzündungen der Mundschleimhaut und bei Mundgeruch angewendet werden.

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