Krankenkassen

DAK hat sich verretaxiert

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Berlin -

Die DAK-Gesundheit nimmt gegenüber 2500 Apotheken Retaxationen zurück.

Zwar hatte die Kasse nach eigenen Angaben tatsächlich Abrechnungsfehler

festgestellt und die Beträge einbehalten. Weil die Kasse es versäumte,

die Apotheker fristgerecht zu informieren, zahlt sie die Beträge jetzt

freiwillig zurück.

Laut DAK gab es einen Fehler im Versandzentrum. Dadurch wurden die Apotheken „nicht mit dem vorgeschriebenen Absetzungsschreiben fristgerecht informiert“. Aus diesem Grund zahle man die unrechtmäßig einbehaltenen Beträge umgehend aus, so die Kasse. Die Apotheken erhielten die Summen „unbürokratisch und unaufgefordert“ zurück.

Ob die DAK damit verlorenes Vetrauen zurückgewinnen wird? Laut einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC hat sie zusammen mit der KKH den schlechtesten Ruf. Jeweils fast ein Viertel (23 Prozent) der Teilnehmer gaben an, dass diese Kassen „am schlimmsten“ bei Retaxationen seien.

Die Entscheidung der DAK ist allerdings konsequent: Mitte Februar hatte Kassenchef Professor Dr. Herbert Rebscher erklärt: „Wer nicht in der Lage ist, eine ordentliche Rechnung zu stellen, kann nicht erwarten, ordentlich vergütet zu werden.“

Rebscher wünschte sich mehr Professionalität von den Apothekern. „Ein Rezept ist ein Dokument, das Finanzströme auslöst. Und es gehört zu einem normalen geschäftlichen Umgang, dass man korrekte Rechnungen stellt“, sagte er im Interview mit APOTHEKE ADHOC. Die Rezepte würden in einem hochprofessionellen, IT-gestützten Verfahren geprüft – niemand könne erwarten, dass jemand jedes Rezept einzeln kontrolliere.

„Bei dem relativ geringen durchschnittlichen Eurobetrag pro Rezept müssen die Vertragsvereinbarungen einfach eingehalten werden“, forderte Rebscher. Daran hält sich nun auch die DAK – zugunsten der Apotheker.

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