Impfstoffe für Kinder fehlen Julia Pradel, 16.09.2015 09:19 Uhr
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Engpass bei Standardimpfstoffen: Bei Kombinationsimpfstoffen mit Pertussis-Komponente gibt es immer wieder Lieferschwierigkeiten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Betroffen waren etwa Boostrix Polio von GlaxoSmithKline und Repevax von Sanofi Pasteur MSD. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Den Vierfachimpfstoff kann GSK derzeit liefern, bei den Fünf- und Sechsfachimpfstoffen gibt es allerdings Engpässe. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch Pentavac und Hexyon von Sanofi Pasteur MSD sind derzeit nicht lieferbar. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Dreifachimpfstoff Tdap-Immun von Pfizer ist ebenfalls von dem Engpass betroffen – die Einerpackung gibt es aktuell nicht. Foto: Elke Hinkelbein
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Bei den Impfstoffen gegen Hepatitis A gibt es auch Schwierigkeiten: GSK kann Havrix 1440 voraussichtlich erst im zweiten Quartal 2016 wieder liefern. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ohne Alternative sind Patienten, die den inaktivierten Poliomyelitis-Impfstoff IPV Merieux von Sanofi Pasteur MSD brauchen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Herstellung von Impfstoffen ist komplex und aufwendig – und dauert lange. Foto: GSK
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Die einzigen Vakzine, die im lebenden Organismus hergestellt werden und diesen zerstören, sind Grippeimpfstoffe. Foto: GSK
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Die Viren werden in befruchteten Hühnereiern vermehrt. Die Eier werden zunächst elf Tage bebrütet, ... Foto: GSK
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... dann werden die Grippeviren eingespritzt. Foto: GSK
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Die Viren werden dann gesammelt und in mehreren Schritten aufbereitet. Foto: GSK
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Alle Lebendimpfstoffe werden in tierischen Zellen produziert. Foto: GSK
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Für die meisten Impfstoffe werden Zellkulturen verwendet. Foto: GSK
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Die notwendigen Zellkulturen werden über Jahre weiter passagiert. Foto: GSK
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Eine Zellkultur aus Hundenieren, die sogenannten MDCK-Zellen, wird für die Herstellung des Grippeimpfstoffs Optaflu verwendet. Foto: GSK
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Die Zelllinie stammt aus dem Jahr 1958. Foto: GSK
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Für Vegetarier und Veganer ist das problematisch: „Da es zu den Herstellungsverfahren bislang keine Alternativen gibt, kann kein Impfstoff die Kriterien für die Bezeichnung vegetarisch oder gar vegan erfüllen“. Foto: Elke Hinkelbein
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Allerdings gibt es bereits ein Vakzin auf Pflanzenbasis: 2006 hat die FDA einen Impfstoff gegen die Newcastle-Seuche bei Hühner zugelassen, der in Tabakpflanzen hergestellt wird. Foto: Dirk Mahler/Fraunhofer
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Trotz aller Ansätze: „Derzeit ist kein in Pflanzen produzierter Impfstoff zugelassen“, so das Fazit bei GSK. Foto: GSK
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Doch selbst wenn es einen vegetarischen oder veganen Impfstoff gäbe, „erfordert die Gesetzgebung die Durchführung von Tierstudien während der Entwicklung von Impfstoffen“. Foto: Wikipedia
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Die WHO empfiehlt jedes Jahr im Februar und September Viren für die Aufnahme in Grippeimpfstoffen für die jeweilige Grippesaison in der nördlichen und südlichen Hemisphere. Foto: WHO
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Anfang des Jahres schätzte die US-Seuchenschutzbehörde CDC die Effektivität der Impfstoffe für die laufende Saison auf 23 Prozent. Foto: CDC
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In der vergangenen Influenza-Saison waren bis Anfang März bundesweit 47.700 Fälle gemeldet worden, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Die Karte des RKI erfasst Atemwegserkrankungen in Deutschland, die Skala reicht von normal (blauer Bereich) bis stark erhöht (roter Bereich). Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Anfang Oktober (Woche 40/2014) sah die Lage noch ruhiger aus. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 41/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 42/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 43/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 44/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 45/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 46/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 47/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 48/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 49/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 50/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 51/2014 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 1/2015 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 2/2015 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 3/2015 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 4/2015 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Seit Ende Januar (Woche 5/2015) sind Zunahmen zu beobachten, die Grippe breitet sich aus. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 6/2015 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 7/2015 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 8/2015 Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Woche 9/2015 Grafik: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Während Experten nach umfassenden Impfungen für Flüchtlinge rufen, gibt es neue Engpässe an der Impfstoff-Front: Von den rund 70 Vakzinen auf dem Markt sind derzeit 14 von Lieferschwierigkeiten betroffen – das ist jedes fünfte. Probleme bereitet den Herstellern vor allem die Komponente gegen Keuchhusten. Betroffen sind daher vor allem die Kombinationsimpfstoffe für die Grundimmunisierung von Kleinkindern.
Den Fünffachimpfstoff gegen Tetanus, Diptherie, Keuchhusten, Polio und Haemophilus influenzae Typ b (Hib) ist derzeit weder bei GlaxoSmithKline (GSK) noch bei Sanofi Pasteur MSD erhältlich. GSK will mit Infanrix-IPV+Hib ab Ende Oktober wieder lieferfähig sein. Den Sechsfachimpfstoff, der zusätzlich vor Hepatitis B schützt, hat GSK mit Infanrix Hexa noch in einer 10er- und 50er-Packung vorrätig. Die Einzeldosis soll Ende November wieder erhältlich sein. Eine GSK-Sprecherin erklärt die Lieferengpässe mit „Verzögerungen bei der internen Qualitätskontrolle und einem erhöhten Marktbedarf für Polio-Auffrischimpfungen“.
Sanofi Pasteur MSD kann derzeit weder Pentavac noch Hexyon anbieten. Man gehe momentan davon aus, Ende des Jahres wieder lieferfähig zu sein, so eine Unternehmenssprecherin. „Die Herstellung von Kombinationsimpfstoffen, die eine azelluläre Pertussiskomponente enthalten, gehört in Bezug auf die verschiedenen Antigene zu den komplexesten und ist verbunden mit einer Vielzahl von Herstellungs- und Kontrollschritten.“
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