Testzeitpunkt, Unterschiede und Anwendung

Alles rund um Ovulations- und Schwangerschaftstests

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Berlin -

Fruchtbare Tage oder eine bereits bestehende Schwangerschaft: Anhand von einer vielfältigen Testauswahl können Frauen ihren Eisprung bestimmen oder frühzeitig erfahren, ob eine Befruchtung stattgefunden hat. Welcher Test kann wann angewendet werden und was gilt es dabei zu beachten? Einen Download zur Übersicht gibt es hier.

Ob geplant oder überraschend: Bleibt die Periode der Frau aus, möchten viele möglichst schnell wissen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Neben „Standard-Schwangerschaftstests“ gibt es auch die sogenannten Frühtests, welche sensibler auf das Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin (hCG) reagieren. Diese können eine Schwangerschaft bereits einige Tage vor dem Ausbleiben der Regelblutung feststellen.

In-vitro-Diagnostika ermitteln den Beta-hCG-Wert im Urin. Das Peptidhormon ist für den Eintritt und den Erhalt einer Schwangerschaft essenziell, gleichzeitig unterdrückt es die Regelblutung, indem es die Produktion von Östrogen und Progesteron erhöht. Bereits ein bis zwei Tage nach dem Einnisten der befruchteten Eizelle wird dieses Hormon in der Gebärmutterschleimhaut gebildet. Ab diesem Zeitpunkt verdoppelt sich der hCG-Wert etwa alle zwei Tage. Das Maximum des Hormonspiegels wird im zweiten und dritten Schwangerschaftsmonat erreicht. Danach nimmt die Konzentration stetig ab.

Hormonkonzentration im Urin

Für ein sicheres Ergebnis des Schwangerschaftstest wird demzufolge eine bestimmte hCG-Konzentration im Urin benötigt. Denn: Ist der Hormonspiegel noch nicht ausreichend hoch, zeigt der Test fälschlicherweise ein negatives Ergebnis an. Hier können die sensibleren Frühtests zum Einsatz kommen. Einteilen kann man diese je nach Sensitivität in drei Kategorien:

10er-Tests

  • Liefern ab einer Konzentration von 10 International Units (IU) hCG pro Liter Urin positive Ergebnisse
  • Verwendung ab dem achten Tag nach der Empfängnis möglich

25er-Tests

  • Positiv, wenn die hCG-Konzentration bei rund 25 IU hCG pro Liter Urin liegt
  • Verwendung ab dem zehnten Tag nach der Empfängnis möglich

50er-Tests

  • Erst ab 50 IU hCG pro Liter Urin positives Testergebnis
  • Verwendung ab dem 13. Tag nach der Empfängnis möglich

Bei den meisten Tests kann die Frau entscheiden, ob sie das Stäbchen direkt in den Urinstrahl hält oder den Urin zuvor auffängt und anschließend das Stäbchen eintaucht. Um eine ausreichend lange Benetzung zu gewährleisten, empfiehlt sich jedoch das Auffangen des Urins. Die Durchführung sollte am Morgen mit dem ersten Toilettengang erfolgen, denn dann ist die hCG-Konzentration am höchsten. Entweder zeigt der Test einige Minuten später farbige Streifen oder gibt das Ergebnis in Worten wieder.

Fruchtbare Tage bestimmen

Um die fruchtbaren Tage der Frau zu bestimmen, können Ovulationstests durchgeführt werden. Diese funktionieren ähnlich wie Schwangerschaftstests, indem die Teststreifen in den Urin gehalten werden. Allerdings reagieren Ovulationstest auf den Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH), welches den Eisprung auslöst. Bei der Anwendung und Auswertung der Tests gibt es einiges zu beachten.

Wann und wie muss getestet werden?

Zunächst ist es sinnvoll, die durchschnittliche Zykluslänge zu bestimmen – also der Zeitraum vom ersten Tag der Periode bis zum Einsetzen der darauffolgenden Periode. Bei einer durchschnittlichen Zykluslänge von 28 Tagen kann ab dem 11. Tag ein Ovulationstest durchgeführt werden, um den Eisprung nicht zu verpassen.

Die Tests sollten dann täglich ungefähr zur selben Uhrzeit erfolgen. Je nach Hersteller werden unterschiedliche Angaben zum Zeitpunkt der Testung gemacht. Ob Morgenurin oder eine Messung am Nachmittag, eines haben die Empfehlungen gemeinsam. In jedem Fall sollte vor der Durchführung einige Stunden nicht uriniert werden, um die Menge des LH zu konzentrieren. Der Test kann dann entweder direkt in den Urinstrahl gehalten werden oder in ein Gefäß, in dem der Urin aufgesammelt wurde. Nach wenigen Minuten kann das Ergebnis abgelesen werden.

Positiv oder nicht – so funktioniert die Auswertung

Im Gegensatz zum Schwangerschaftstest gibt es bei der Auswertung jedoch einen wesentlichen Unterschied: Eine schwache Linie wird beim Ovulationstest als negatives Ergebnis interpretiert. Erst wenn die Testlinie genauso stark oder stärker als die Kontrolllinie ist, gilt das Ergebnis als positiv. Täglich durchgeführt kann der Anstieg anhand der Tests und damit die zunehmende Stärke des zweiten Striches gut beobachtet werden.

Ist die zweite Linie entsprechend stark vorhanden, so steht der Eisprung unmittelbar bevor. In einem Zeitfenster von etwa 24 bis 36 Stunden nach dem LH-Anstieg „springt“ das Ei und eine Befruchtung ist möglich. Doch auch, wenn kurz vor dem Anstieg ungeschützter Geschlechtsverkehr stattfindet, kann es zu einer Befruchtung kommen, da Spermien bis zu fünf Tage im Körper der Frau überleben können.

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