Der weibliche Zyklus

Einfluss auf den Kinderwunsch

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Berlin -

Der weibliche Zyklus, auch Menstruationszyklus genannt, ist ein enorm umfassender Prozess, der im Körper einer Frau abläuft. Biologisch betrachtet geht es ums Ganze: Fruchtbarkeit und Fortpflanzung. Dieser wiederkehrende Ablauf dauert in der Regel etwa 28 Tage, kann jedoch individuell von Frau zu Frau beziehungsweise auch von Zyklus zu Zyklus variieren und nimmt somit auch Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Eine Übersicht zum Download gibt es hier.

Der Einfluss der Zykluslänge auf den Kinderwunsch ist ein wichtiges Thema für Paare mit Kinderwunsch. Das Wissen um die fruchtbaren Tage bildet dabei die Grundlage der natürlichen Familienplanung.

Der weibliche Zyklus besteht aus mehreren aufeinanderfolgenden Phasen. An ihm sind diverse Hormone und andere Botenstoffe beteiligt, die miteinander in einem sensiblen Gleichgewicht stehen. Der Mechanismus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Blutung. Bei einer Zykluslänge von 28 Tagen findet der Eisprung (Ovulation) zwischen dem 12. und 14. Tag statt. Dabei gelten auch Zyklen von beispielsweise 25 oder 31 Tagen als normal. Der Eisprung ist hier entsprechend vorgezogen beziehungsweise verlagert sich nach hinten. Nur etwa 10 Prozent aller Frauen im fruchtbaren Alter können sich über einen 28-tägigen Zyklus freuen.

1. Phase: Menstruationsphase

Die Menstruationsphase dauert bei einem 28-Tage-Zyklus vom 1. bis zum 4. Zyklustag. In dieser Phase wird die funktionelle Schicht der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) durch den Mangel am Gelbkörperhormon Progesteron abgestoßen. Aus der zurückbleibenden basalen Schicht der Gebärmutterschleimhaut regeneriert sich die funktionelle Schleimhaut in der nächsten Zyklusphase, der Proliferationsphase.

2. Phase: Follikelphase

Unter dem Einfluss von Östrogen wird die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut. Die Proliferationsphase dauert vom 5. bis zum 14. Tag des weiblichen Zyklus. Während dieser Zeit bewirkt das follikelstimulierende Hormon (FSH) die Reifung von Eibläschen im Eierstock. Das sogenannte Follikelwachstum dauert so lange, bis das Ei reif ist und es schließlich durch einen Abfall des Östrogenspiegels und zeitgleichen Anstieg des luteotropen Hormons (LH) zwischen dem 12. und 14. Tag zum Eisprung kommt.

Das bedeutet, dass der Follikel aufplatzt und die herangereifte Eizelle in den Eileiter freigibt, die dann mittels winziger Flimmerhärchen Richtung Gebärmutter transportiert wird. Zeitgleich öffnet sich der Gebärmutterhals, weshalb Spermien dank verflüssigtem Zervixschleim ungehindert durch die Gebärmutterhöhle zum Eileiter gelangen. Für den Weg zum Ort der Befruchtung benötigen sie allerdings einige Stunden, denn Spermien sind mit einer Geschwindigkeit von etwa 4 Millimeter pro Minute unterwegs.

Findet innerhalb von 24 Stunden keine Befruchtung im Eileiter statt, stirbt die Eizelle ab.

3. Phase: Luteal- oder Gelbkörperphase

In dieser Phase entscheidet sich, ob die Frau schwanger wird oder der Zyklus von vorn beginnt.

Nachdem der Follikel die Eizelle freigegeben hat, entsteht im Eierstock aus den geplatzten Eibläschen (Follikel) der Gelbkörper (Corpus luteum). Dieser produziert nun das Gelbkörperhormon Progesteron, was zu einer minimalen Erhöhung der Körpertemperatur führt. Dieses Hormon bereitet die Gebärmutter auf eine Schwangerschaft vor. Wird die Eizelle befruchtet, bleibt der Progesteronspiegel hoch und verhindert das Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut. Hat die Befruchtung nicht geklappt, bildet sich der Gelbkörper zurück. Folglich sinkt der Progesteron-Spiegel wieder, die Menstruation setzt erneut ein.

Zyklusschwankungen

Der Alltag, beruflich wie auch privat, ist oft schnelllebig. Daher ist es nicht verwunderlich, dass unterschiedlichste Faktoren die Abläufe des weiblichen Zyklus beeinflussen und sogar stören können. Dazu zählen unter anderem:

  • Ungesunde Ernährung und Lebensweise
  • Unterversorgung wichtiger Vitamine und Mineralstoffe
  • Psychische Belastungen
  • Operative Eingriffe
  • Medikamenteneinnahme
  • Hormonelle Schwankungen
  • Gelbkörperschwäche
  • Klimaumstellungen
  • Unter- oder Übergewicht

Die Gründe sind vielfältig und nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Ein verkürzter Zyklus, der weniger als 25 Tage dauert, kann auch ein Hinweis auf eine unzureichende Eireifung oder ein Hormonungleichgewicht sein. Dann ist es schwierig, den Eisprung zu bestimmen und schließlich eine erfolgreiche Befruchtung zu erreichen. Außerdem kann es hier auch zu einer verkürzten Aufbauphase der Gebärmutterschleimhaut kommen, was wiederum die Einnistung eines befruchteten Eis erschwert.

Auf der anderen Seite kann ein zu langer Zyklus, der länger als 35 Tage dauert, ebenfalls auf hormonell bedingte Probleme hinweisen: Beispielsweise kann er auf einen verzögerten oder unregelmäßigen Eisprung hindeuten. Infolgedessen haben Frauen weniger Chancen, während eines gegebenen Monats schwanger zu werden, da die Anzahl der Eisprünge im Jahr begrenzt ist.

Wichtig zu erwähnen ist, dass nicht alle Frauen einen durchschnittlichen Zyklus haben: Gelegentliche Abweichungen gelten als normal und bedeuten nicht unbedingt, dass ein Problem vorliegt.

Auch wenn deshalb das Ausbleiben einer Schwangerschaft bei den meisten Paaren für Enttäuschung, Traurigkeit, Frust und Ärger sorgt, sollten sie selbstbewusst und möglichst gelassen mit diesem Thema umgehen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung kann die Einnahme wertvoller Mineralstoffe und Spurenelemente sein. Zu nennen sind hier beispielsweise Folio fertil women für sie und Folio fertil men für ihn.

Zeitpunkt ist entscheidend

Die Chancen, schwanger zu werden, sind am höchsten, wenn der Geschlechtsverkehr an den Tagen vor dem Eisprung stattfindet. Das liegt daran, dass die Spermien einige Tage im weiblichen Körper überleben können, während die Eizelle nur etwa 12 bis 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig ist.

Wenn der Zyklus länger oder kürzer ist als der Durchschnitt, kann es schwieriger sein, den genauen Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen. Es kann hilfreich sein, Methoden wie die Messung der Basaltemperatur, die Beobachtung des Zervixschleims oder den Einsatz von Ovulationstests zu verwenden, um den Eisprung genauer zu bestimmen. Ebenso kann ein Menstruationstagebuch hilfreich sein, den eigenen Zyklus besser kennenzulernen.

Eine Übersicht zum Download gibt es hier.

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