Neurodegeneration

Fünf Tipps zur Demenz-Prävention

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Berlin -

Im Gehirn bilden sich laufend neue Verknüpfungen zwischen den einzelnen Nervenzellen. Mit dem Alter nimmt diese Fähigkeit tendenziell ab; der Vorgang ist ganz natürlich. Liegt hingegen eine Demenzerkrankung vor, werden nach und nach Nervenzellen im Gehirn zerstört, was zu einem Verlust der geistigen Fähigkeiten führt. Die Ursachen sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Das macht eine gezielte Prävention von Demenzerkrankungen besonders schwierig. Einige Faktoren können jedoch das Risiko mindern, an Demenz zu erkranken.

Tipp eins: Risikofaktoren kennen. Es gibt zahlreiche Faktoren, die Demenz begünstigen. Gegen einige davon, wie Alter oder genetische Voraussetzungen, ist der einzelne Mensch machtlos. Andere Faktoren können aber gut beeinflusst werden. Dazu gehören zum Beispiel erhöhte Cholesterinwerte oder zu hoher Blutdruck. Dagegen kann mit den richtigen Medikamenten vorgegangen werden. Zusätzlich kann ein gesunder und aktiver Lebensstil dabei helfen, Demenzerkrankungen vorzubeugen.

Tipp zwei: Gesunde Ernährung. Es gibt Hinweise darauf, dass gesunde Ernährung die Alterung des Gehirns bremst. Empfehlenswert, um Herz und Hirn länger gesund zu halten, ist beispielsweise die sogenannte Mittelmeerküche mit viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Fisch. Die in Obst und Gemüse vorkommenden Vitamine schützen vor Nervenzellschäden. Die in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren verbessern die Kontakte zwischen den Nervenzellen im Gehirn und verhindern Entzündungen. Schweinefleisch und Milchprodukte sollten dagegen nur in Maßen auf dem Speiseplan stehen. Übrigens: Derzeit erforschen Wissenschaftler in verschiedenen Studien die Eignung von Vitamin D, Johanniskraut, Eisenkraut, Curcuma oder Koffein zur Vorbeugung von Alzheimer.

Tipp drei: In Bewegung bleiben. Sport wirkt sich positiv auf das Gehirn aus. Mehrere Studien haben gezeigt, dass ältere Menschen durch ausgiebige Bewegung bis zu 50 Prozent seltener von Demenzerkrankungen betroffen sind. Regelmäßige sportliche Betätigung regt das Nervenwachstum an. So können sich die Nervenzellen dichter vernetzen und Informationen untereinander besser austauschen. Geeignet sind vor allem Ausdauersportarten, beispielsweise Schwimmen und Laufen. Dreimal pro Woche je 30 Minuten sind ideal. Auch die Bewegung im Alltag ist wichtig: Wer die Treppen dem Aufzug vorzieht und anstelle des Autos das Fahrrad nutzt, bleibt körperlich und geistig beweglicher.

Tipp vier: Immer wieder Neues lernen. Ob das Erlernen eines Instruments, einer neuen Fremdsprache oder die Erlebnisse während einer Reise: Wer im Beruf und in der Freizeit immer wieder Neues kennenlernt, hat ein geringeres Risiko, später an Demenz zu erkranken. Das gilt für Kurse an der Volkshochschule genauso wie für Besuche im Museum oder Theater. Auch kreative Hobbys wie Malen, Musizieren oder Heimwerken tragen dazu bei, ein gutes Gedächtnis zu bewahren. Das Lösen von Kreuzworträtseln trägt nach heutigem Erkenntnisstand übrigens kaum dazu bei, Demenz zu verhindern. Beim Rätseln werden im Gehirn in der Regel keine neuen Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen gebildet.

Tipp fünf: Soziale Kontakte pflegen. Wer viel mit anderen Menschen zu tun hat, senkt ebenfalls sein Demenz-Risiko. Der regelmäßige Kontakt und lebhafte Austausch mit Familie und Freunden hält das Gehirn nachweislich in Schwung. So machen beispielsweise Brett- und Kartenspiele nicht nur Spaß: Das gesellige Miteinander trainiert auch den Kopf. Wenn mit zunehmendem Alter die Gefahr wächst, Freunde und ehemalige Kollegen aus den Augen zu verlieren, können andere Optionen wichtig sein, neue Kontakte zu knüpfen. Nachbarschafts- oder Seniorentreffen sowie ehrenamtliche Tätigkeiten eignen sich gut, aktiv zu bleiben und dabei in Kontakt mit anderen Menschen zu treten.

Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Altersfragen waren 2012 deutschlandweit rund 1,5 Millionen Menschen im Alter von über 65 Jahren an Demenz erkrankt. Tendenz steigend: Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil von Demenzkranken an der deutschen Bevölkerung von derzeit 1,5 Prozent auf 2,3 Prozent klettern.

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