Verantwortlichkeiten

Die PTA als rechte Hand des Apothekers

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Berlin -

„Die PTA arbeitet unter der Aufsicht des Apothekers.“ Doch wie genau läuft das eigentlich in den Apotheken ab? Welche Bereiche betreuen PTA und welche Verantwortlichkeiten haben sie? Welche Aufgaben geben Apotheker an ihre „rechten Hände“ eigentlich ab und wo sehen PTA sich selbst?

Es kommt immer auf die Apotheke und den Inhaber an, denn er entscheidet, welche Aufgabenbereiche er abgeben möchte und welche Verantwortungen er seinen Mitarbeitern zuspricht. Beliebte Bereiche, in denen PTA die Hauptverantwortlichkeit haben, sind zum Beispiel Rezeptur und Labor. Dazu zählt das Herstellen, Prüfen und Kennzeichnen von Rezepturen und Ausgangsstoffen, sowie die Verantwortung alle Prüf- und Herstellungsprotokolle sowie Plausibilitätsprüfungen ordentlich abzuheften.

Die Versorgung der Patienten mit Kompressionsstrümpfen liegt oft in den Händen der PTA. Dazu zählt einerseits das Anmessen nicht nur in der Apotheke, sondern auch bei den Patienten zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen. Aber auch das nötige Fachwissen zu verschiedenen Materialien, der Wirkung von Kompressionsstrümpfen und der Venengesundheit müssen vorhanden sein.

Bietet die Apotheke eine Heimversorgung an, ist dies auch ein besonderer Bereich, in dem PTA ihre Verantwortlichkeit finden können. Von Heimbestellungen bis zur Verblisterung sind hier keine Grenzen gesetzt. In diesem Bereich ist vor allem ein Organisationstalent gut aufgehoben.

Ein anderer Bereich ist die monatliche Versorgung der Patienten mit Inkontinenzartikeln und Pflegehilfsmitteln. Hier kann eine PTA die Hauptverantwortung haben, die den Überblick behält und bei Fragen zur Verfügung steht. Sie sollte Lieferverträge, Abrechnungen und Genehmigungen im Blick haben. Die Kunden sind immer dankbar, wenn man eine PTA hat, die ihnen bei diesen unangenehmeren Themen diskrete Auskunft geben kann und ihnen den Unterschied zwischen den zur Verfügung stehenden Produkten erklärt.

Für kosmetikbegeisterte PTA kommt auch die Organisation der kosmetischen Freiwahl in Frage. Welche Produkte und Firmen gibt es, welche passen zur Apotheke? Und vor allem welche neuen Produkte kommen auf den Markt? Gerade im Bereich Kosmetik gibt es immer wieder Neuerungen und innovative Produkte für die verschiedenen Hauttypen. In diesem Bereich sind PTA wichtig, die das Team mit den neusten Informationen versorgen, die Aktionen planen, oder die neuen Produkte gut platzieren.

Natürlich können PTA sich auch auf verschiedene Beratungsthemen spezialisieren und sich in diesen Bereichen fortbilden. So hat man quasi immer eine Fachfrau oder einen Fachmann, der bestens informiert ist und bei Unsicherheiten zu Rate gezogen werden kann. Die eine Kollegin interessiert sich vielleicht sehr für die Beratung mit Schüßlersalzen und Homöopathie, dafür ist die andere fit was Vitamine und Mineralstoffe angeht.

Insgesamt besteht bei PTA der Wunsch nach mehr Verantwortlichkeit in der Apotheke, die aber auch dementsprechend wertgeschätzt und mit einer angemessenen Entlohnung honoriert wird. Am besten übernehmen PTA natürlich Bereiche, die sie interessieren und begeistern. Nur so kann man empathische Beratungsgespräche führen, die den Kunden überzeugen und die auch die PTA in ihrer Arbeit erfüllen. Hierbei sollten unbedingt Talente und Interessen gefördert werden.

Die PTA kann sehr gut als „rechte Hand“ des Apothekers handeln und agieren, sofern dieser seinen Mitarbeitern vertraut und sie dabei unterstützt. Nur dann können PTA in ihrem Beruf auch eine Berufung sehen und den Job finden, der ihnen Spaß macht. Denn das macht den Unterschied zwischen einer PTA, die im Beratungsgespräch aufgeht und ihre Interessen und ihr Wissen leben kann, und der PTA, die vom Kunden als einfache „Verkäuferin“ angesehen wird, die nur bunte Medikamentenpackungen über den HV schiebt.

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