Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) hat den geplanten Aufbau eines Arzneimittelautomaten durch die niederländische Versandapotheke DocMorris in Baden-Württemberg kritisiert. Es gebe bessere Wege, um die flächendeckende Landversorgung zu sichern, sagte Verbandschef Dr. Stefan Hartmann.
Laut Hartmann ist der Plan von DocMorris der falsche Weg. Stattdessen könnten rechtlich freigiebigere Möglichkeiten für Rezeptsammelstellen bei der flächendeckenden Arzneimittelversorgung auf dem Land helfen. Derzeit dürfen Sammelstellen nur nach Erlaubnis durch eine Behörde und etwa nicht in Gewerbebetrieben wie Einzelhandelsgeschäften, Gastwirtschaften und Supermärkten sowie ebenfalls nicht in Arztpraxen eingerichtet werden. Noch wirksamer sei es, wenn Kooperationsapotheken untereinander ihren Botendienst weiter ausbauten, so Hartmann. Gerade regionale Verbünde könnten dabei helfen, ohne sich juristisch angreifbar zu machen.
Der Plan von DocMorris entspreche einer „Apotheke light“. Die ABDA müsse dieser Version eine klare rechtliche und politische Absage erteilen, fordert Hartmann. In Politik, Öffentlichkeit und der Tagespresse würden solche Konzepte gerne aufgenommen, da es um die flächendeckende Versorgung auf dem Land gehe. Bereits Apothekenbusse seien bei Teilen der Politik auf Wohlwollen gestoßen.
Im Sommer will DocMorris in einer leerstehenden Apotheke in der Gemeinde Hüffenhardt einen Arzneimittelautomaten aufstellen. Kunden sollen in einem schalldichten Videoterminal Kontakt zum pharmazeutischem DocMorris-Personal aufnehmen können, das von Heerlen in den Niederlanden aus Patienten berät.
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