Heimversorgung

Union dämpft Hoffnung auf Blister-Honorar

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Berlin -

Seit Jahren fordern die heimversorgenden Apotheker ein festes Honorar für das Verblistern von Arzneimitteln. In den ersten Entwürfen der Pflegereform und der AMG-Novelle haben die Wünsche jedoch keinen Platz gefunden. Aus Sicht des CDU-Gesundheitsexperten Michael Hennrich wird dies auch so bleiben: „Wir müssen die Erwartungshaltung dämpfen. Ein großer Betrag wird dafür wohl nicht in die Hand genommen.“

 

Im vergangenen Jahr hatte der Bundesverband klinik- und heimversorgender Apotheker (BVKA) ein Modell zur tablettengenauen Abrechnung vorgelegt, das eine zusätzliche Pauschale für das Medikationsmanagement vorsah. Der Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer (BPAV), der hauptsächlich die Blisterzentren vertritt, hatte schon vor zwei Jahren einen Vorschlag gemacht. Den Kassen versprechen die Verblisterer im Gegenzug Einsparungen in Millionenhöhe.

Laut Hennrich gibt es derzeit allerdings zu große Bedenken: Die von den Fachverbänden vorgetragenen Einspareffekte würden in der Politik eher skeptisch gesehen. „Außerdem leisten die Pflegeheime und Krankenkassen hier Widerstand“, sagt Hennrich. Ungelöst seien auch organisatorische Probleme, etwa die Frage, wie man gleichzeitig die Rabattverträge berücksichtigen könnte.

Entsprechend unverbindlich fiel auch die Position der Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion zu dem Thema aus: Im Rahmen der AMG-Novelle sei eine bundesweite „Rahmenempfehlung“ über eine zusätzliche Vergütung denkbar, hieß es in einem Positionspapier. Eine solche Regelung könnte allerdings weit über das Blistern hinausgehen und das komplette Medikationsmanagement umfassen, heißt es aus der Politik.

„Wir hören von vielen Pflegeheimen, dass die bestehenden Möglichkeiten, mit Apotheken Verträge abzuschließen, bereits heute gut genutzt werden“, ergänzt Hennrich. Man wolle das Thema daher weiter im Auge behalten, ein großer Wurf sei aber unwahrscheinlich.

 

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