Statistik aus Rheinland-Pfalz

TK klagt über Arzneimittelausgaben

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Berlin -

Mit der Pharmastrategie will die Bundesregierung die forschenden Hersteller entlasten, auch im Bereich der GKV-Erstattung. Das Gegenteil wäre richtig, findet die Techniker Krankenkasse (TK). Denn die Ausgaben für Medikamente stiegen Jahr für Jahr.

Wie die Landesvertretung der TK in Mainz aktuell mitteilt, bezifferten sich die Kosten für Arzneimittel im Jahr 2022 pro Versichertem im Schnitt auf 618 Euro. Im Vorjahr lagen die durchschnittlichen Kosten pro Kopf noch bei rund 574 Euro – eine Steigerung von knapp 8 Prozent. 2012 lagen die Ausgaben sogar bei 360 Euro im Schnitt pro TK-Versicherten im Land. Somit seien die Kosten innerhalb von zehn Jahren um nahezu 72 Prozent gestiegen.

Originale als Preistreiber

„Der Hauptgrund für diese extremen Kostensteigerungen sind vor allem neue, patentgeschützte Medikamente. Sie machen zwar nur 6 Prozent des Gesamtverbrauchs aus, verursachen aber rund die Hälfte der Ausgaben für Arzneimittel“, erklärt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz.

Intransparente Preisbildung

„Im ersten halben Jahr können Hersteller in Deutschland den Preis frei gestalten. Zwar sollten Innovationen auch belohnt werden und Gewinn ermöglichen, allerdings ist die derzeitige Preisbildung intransparent und hat in der Regel wenig mit den tatsächlichen Forschungs- und Produktionskosten zu tun. Wenn innovative, patentgeschützte Arzneimittel auch in Zukunft für die Solidargemeinschaft der Versicherten finanzierbar bleiben sollen, müssen wir uns auf fairere Kriterien der Preisbildung verständigen und das Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG) in dieser Hinsicht weiterentwickeln“, appelliert Simon.

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