Protest gegen Spargesetz

Streik: Jede zweite Apotheke wäre dabei

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Berlin -

Die Ärzte haben es vorgemacht. Auf den letzten Metern zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) wächst innerhalb der Apothekerschaft die Protestbereitschaft. Eine Befragung von aposcope zeigt, dass jede zweite Apotheke bei entsprechenden Maßnahmen dabei wäre.

Am 20. Oktober soll das GKV-FinStG im Bundestag beschlossen werden – und damit die geplante Erhöhung des Kassenabschlags von 1,77 Euro auf 2 Euro. Jede:r zweite Befragte (51 Prozent) gab bei der Umfrage an, dass zu einem bundesweiten Protest aller Apotheken aufgerufen werden sollte. Nur 6 Prozent waren dagegen, 43 Prozent sind noch unentschlossen.

Während sich nur 34 Prozent der befragten PTA für einen Streik oder ähnliche Maßnahmen aussprechend, sind es bei den angestellten Apotheker:innen 62 Prozent und bei den Inhaber:innen sogar 76 Prozent. Hier gibt es mit 16 Prozent gleichzeitig die größten Gegner einer solchen Kampagne, bei den anderen beiden Gruppen gibt es entsprechend viele Unentschlossene (Approbierte: 33 Prozent, PTA: 62 Prozent).

Streik liegt vorn

Welche Maßnahme wäre aber die beste, um den Apotheken Gehör zu verschaffen? Dazu haben diejenigen, die einen Protest befürworten, eine klare Meinung, und zwar über alle Berufsgruppen hinweg:

  • Streik: 87 Prozent
  • Social-Media-Kampagne: 43 Prozent
  • Demo: 43 Prozent
  • Plakate in der Apotheke: 38 Prozent
  • Versand von Postkarten/Briefen an die Politik: 24 Prozent

Entscheidend ist bei jeder Art von Protest natürlich, dass sich möglichst viele Betroffene auch tatsächlich beteiligen. Und hier wären von allen Befragten viele dabei:

  • Streik: 55 Prozent
  • Plakate in der Apotheke: 46 Prozent
  • Demo: 34 Prozent
  • Social-Media-Kampagne: 28 Prozent
  • Versand von Postkarten/Briefen an die Politik: 26 Prozent

Nur 16 Prozent gaben an, sie würden sich an keinem Protest beteiligen.

Kaum Verständnis erwartet

Allerdings machen sich die Kolleginnen und Kollegen auch keine Illusionen: Nur 42 Prozent glauben, dass ein Streik gegen das GKV-FinStG erfolgreich wäre, 58 Prozent glauben das nicht. Und mit Verständnis seitens der Politik rechnen nur 20 Prozent, während 80 Prozent eher das Gegenteil erwarten würden. Immerhin: Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent geht davon aus, dass man bei der Bevölkerung auf Verständnis stoßen würde.

Und wer sollte nun den Protest organisieren? 74 Prozent sehen die Landesapothekerverbände (LAV) hier in der Pflicht, die sich allerdings zum großen Teil schon dagegen entschieden haben. Auch Abda und Deutscher Apothekerverband (DAV) werden mit 63 beziehungsweise 45 Prozent in der Rolle des Organisators gesehen. 43 Prozent finden auch, dass die Apothekengewerkschaft Adexa gefragt wäre.

An der aposcope-Befragung nahmen am 11. Oktober insgesamt 309 verifizierte Apotheker:innen und PTA teil. Jetzt kostenlos anmelden und Prämienpunkte sichern.

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