Sterilrezepturen

Kippels besucht Zytoapotheke

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Berlin -

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Kippels (CDU) hat bereits zum zweiten Mal die Birken-Apotheke in Köln besucht. Diesmal informierte er sich bei Inhaber Erik Tenberken über die Zytostatika-Herstellung. Anlass war die aktuelle Ausschreibung der AOK. „Wir werden uns in den Gremien sicher noch intensiv mit dieser Thematik beschäftigen müssen“, so sein Fazit nach dem Besuch.

Kippels, Nachfolger von Jens Spahn (CDU) im Gesundheitsausschuss, hatte sich schon beim ersten Besuch in den Apotheken von Tenberken Zeit genommen und sich alles zeigen lassen: den Kommissionierer, die Bildschirmwand und die Beratungsterminals. Diesmal wurde es pharmazeutischer.

Als Begleitung hatte Kippels Romina Plonsker (CDU) mitgebracht, die frisch nominierte Kandidatin für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Die beiden informierten sich über die tägliche Praxis und die Ausschreibung – sowie deren Folgen für die onkologisch tätigen Apotheken. In der Birken-Apotheke werden seit 1995 Zytostatika hergestellt, sechs Mitarbeiter sind damit befasst.

Angesichts der intensiven Diskussionen über die Ausschreibungen wollte sich Kippels vor Ort selbst ein Bild machen. Er sprach nicht nur mit Tenberken, sondern auch mit den Mitarbeitern. Von ihnen ließ er sich den Umfang der Arbeit zeigen, von der Rezeptprüfung über die Plausibilitätsprüfung bis hin zur Herstellung. „Das Maß an Qualität und Kompetenz ist sehr beeindruckend“, sagte er.

Doch auch über die Sorgen der Mitarbeiter im Zusammenhang mit den Ausschreibungen sprachen Kippels und Plonsker mit den Angestellten. „Das aufrichtige Interesse an ihren Anliegen hat die Mitarbeiter sehr beeindruckt“, sagt Tenberken. „Die Leute machen sich riesige Sorgen, wie es weitergeht.“

Es habe zwar seine Berechtigung, dass Krankenkassen sparen müssten, räumt der Apotheker ein. „Aber dabei gehen jede Menge Strukturen kaputt“, warnt er. Aus seiner Sicht ist die Versorgung durch Apotheken vor Ort die sicherste und beste Option.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Maria Michalk (CDU), hatte zuletzt angekündigt, dass sich die Arbeitsgruppe Gesundheit der Union ernsthaft mit dem Thema Ausschreibungen befassen wolle. Lange Transportwege sieht sie nicht als das vordergründige Problem – aber es sei wichtig, dass die Patienten Vertrauen in die Einrichtung hätten, die sie versorge und nicht „nehmen müssen, was sie kriegen“, sagte sie auf der Jahrestagung des Verbands der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA) Anfang April.

Ganz abgeschafft werden Ausschreibungen der Kassen aber nicht. „Ich stehe zu mehr Wettbewerb, aber die Auswüchse sind zu hinterfragen“, so Michalk mit Blick auf die Hilfsmittelversorgung. Auch hier habe das System ungewollte Blüten getrieben, und auch in diesem Bereich müsse die Versorgung „möglichst wirtschaftlich sein, nicht möglichst billig“. Die Koalition habe an dieser Stelle bereits reagiert.

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