Forsa-Umfrage

Staat soll Pharmabranche kontrollieren

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Spätestens die Finanzkrise hat die Probleme einer neoliberalen Wirtschaftspolitik ans Tageslicht gespült. Während Porsche - mit Schützenhilfe der EU-Kommission - versucht, VW zu entern und dabei den öffentlichen Einfluss auszuschalten, mehren sich die Rufe nach mehr staatlicher Kontrolle der wichtigsten Schlüsselindustrien. Nach einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Hamburger Zeitschrift stern, würde ein großer Teil der Bundesbürger nicht nur Energie- und Finanzmarkt, sondern auch die Pharmabranche gerne unter dem besonderen Schutz des Staates stehen.

48 Prozent der Befragten in den neuen sowie 44 Prozent der Befragten in den alten Bundesländern sprechen sich im Chemie- und Pharmabereich für mehr Kontrolle aus. Die Mehrheit der Anhänger der Grünen (54 Prozent), der Linkspartei (53 Prozent) und von der SPD (51 Prozent) würden den Industriezweig gern stärker staatlicher Kontrolle unterwerfen. Bei den Unionsanhängern liegt der Anteil bei 39 Prozent, bei den FDP-Wählern bei 35 Prozent.

Am größten ist die Zustimmung zur Verstaatlichung der Strom- und Gaskonzerne: Mehr als drei Viertel der Deutschen wünschen dies. 84 Prozent der Grünen sind dafür und sogar knapp drei Viertel der Unionsanhänger (73 Prozent) sowie 70 Prozent der FDP-Wähler. Aus Sicht der meisten Bürger sollten auch die Finanzindustrie wie Banken und Versicherungen (64 Prozent) und Logistikunternehmen wie Fluglinien, Bahn und Post (60 Prozent) zumindest teilweise staatlich sein.

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