„Teilweise drei Shitstorms parallel“

Spahn verlässt Twitter

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Berlin -

Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich von „Twitter“ verabschiedet. Die Diskussionskultur im sozialen Nachrichtendienst gefällt ihm nicht. „Ich habe es schon vor der Pandemie erlebt, dass ich teilweise drei Shitstorms parallel hatte, weil irgendeine Aussage oder politische Aktivität einem Teil der Twitter-Blase nicht gefallen hat“, sagte er im Podcast „Die Wochentester“ (Kölner Stadt-Anzeiger/RedaktionsNetzwerk Deutschland).

„Twitter macht schlechte Laune“, so Spahn. Sich beim Verfolgen der Tweets selbst zu begrenzen, ist ihm aber offenbar nicht gelungen: „Wenn du jedes Mal, wenn du gerade ins Auto steigst oder im Aufzug stehst, mal eine ruhige Sekunde hast und als erstes auf Twitter schaust, das ist wie eine kleine Sucht, dass du guckst, was ist jetzt wieder los? Das macht unbewusst echt schlecht gelaunt. Ich hatte eine bessere Grundstimmung, nachdem ich Twitter nicht mehr auf dem Handy hatte.“

Spahn kritisiert Twitter zudem als eigene Blase. „Ich habe dann gemerkt, wenn ich vor Ort bin in den Wahlkreisen, in Deutschland, Diskussionen habe: Die Themen von Twitter waren gar nicht die Themen der Veranstaltung. Das hatte mit den realen Debatten wenig zu tun.“

Spahns Amtsnachfolger Karl Lauterbach (SPD) ist dagegen sehr aktiv bei Twitter. Regelmäßig postert er dort auch neue Studienergebnisse zur Corona-Pandemie – seinen persönlichen Einordnungen derselben sind nicht unumstritten. Der heutige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen hatte sich dagegen schon 2019 von Twitter verabschiedet.

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