Ärztemangel

Spahn: Ärzte sollen delegieren

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Angesichts des erwarteten Ärztemangels macht die CDU Druck auf die Mediziner, mehr Diagnose- und Behandlungsschritte an Schwestern und Angestellte abzutreten. „Ich erwarte von der Ärzteschaft, dass sie die Delegation ärztlicher Leistungen nun offensiv vorantreibt“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU).

Mit dem Versorgungstrukturgesetz (VStG) will die Koalition der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem GKV-Spitzenverband den Auftrag geben, eine Liste delegierbarer Leistungen zu erarbeiten. Ärzte in Regionen mit Medizinermangel sollen so entlastet werden. So könnten auch speziell ausgebildete Schwestern etwa bei Hausbesuchen Verbände wechseln oder Blutdruck messen.

Spahn wies zudem Befürchtungen von KBV-Chef Dr. Andreas Köhler zurück, dass mit der „spezialärztlichen Versorgung“ ein Kernstück des Gesetzes im letzten Moment entfallen könnte. Für die Behandlung von Krebs- und anderen Schwerkranken sollen Niedergelassene und Kliniken ihr Versorgungsangebot künftig besser verzahnen. Im Bundesrat hatten die Länder jedoch angekündigt, einen solchen Passus nicht mittragen zu wollen. Köhler hingegen wies auf die Bedeutung des neuen Versorgungssektors der spezialärztlichen Versorgung hin.

„Über die konkrete Ausgestaltung werden wir im parlamentarischen Verfahren noch reden“, sagte Spahn. „Aber dass wir hier zu strukturellen Verbesserungen kommen werden, ist klar.“ Entscheidend sei, „dass diejenigen Ärzte und Kliniken dabei sein werden, die hohe Qualitätskriterien erfüllen“.

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