Schweinegrippe

Rösler: Impfstoff bleibt knapp

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Der Impfstoff gegen die Schweinegrippe wird laut Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) auch in den kommenden Wochen knapp bleiben. Zu diesem Ergebnis kam Rösler nach einem Treffen mit den Gesundheitsministern der Länder und Cameron Marshall, dem Deutschland-Chef des Impfstoffherstellers GlaxoSmithKline (GSK). Gegenüber Journalisten verteidigte Rösler die Verteilung des Schweinegrippe-Impfstoffs. Das Video finden Sie unter www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Videos/



Immerhin habe er von GSK die verbindliche Zusage über Lieferungen für diesen und den kommenden Monat erhalten. Demnach bekommt Deutschland bis Ende November 9,3 Millionen Impfdosen, bis Ende Dezember sollen es 20 Millionen sein. „Diese Zahlen machen schon deutlich: Nicht jeder kann geimpft werden“, sagte Rösler. Ende März könnte GSK 50 Millionen Impfdosen liefern, diese Zahl habe der Vertreter des Herstellers jedoch nicht garantieren können, sagte Rösler.



Der Regierung sind die Hände gebunden, da GSK keine verbindlichen Zusagen zu Impfstofflieferungen gemacht hatte. „Die vertragliche Ausgestaltung war so, dass man einen Anteil der Produktion gesichert hat“, sagte Rösler. Deutschland stehen demnach 16 Prozent aus der laufenden Herstellung des Impfstoffs zu. Doch der Minister nahm den Hersteller in Schutz. Einen Impfstoff gegen einen neuen Erreger in so kurzer Zeit zu entwickeln, sei eine beachtliche Leistung.



Um die Versorgung zu verbessern und vor allem die Verunsicherung in der Bevölkerung zu minimieren, setzt die Regierung jetzt vor allem auf Information. Im Impfplan der Ständigen Impfkommission (STIKO) ist vorgesehen, dass zunächst nur medizinisches Personal, Schlüsselpersonal und chronisch Kranke geimpft werden. „Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission ist maßgeblich“, sagte Rösler. Die Bevölkerung könne sich über eine gemeinsame Internetseite der STIKO, des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) informieren.



Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD) mahnte zur Geduld: „Man muss nicht unbedingt morgen geimpft werden.“ In allen Bundesländern werde die Knappheit des Impfstoffs gleichermaßen behoben. Das Produktionsverfahren und die Logistik sollen verbessert werden, kündigte die niedersächsische Gesundheitsministerin Mechtild Ross-Luttmann (CDU) an. Im Dezember sollten zusätzlich 150.000 Impfdosen ohne Adjuvans des Herstellers CSL Biotherapies speziell für Schwangere zur Verfügung stehen, sagte Thüringens Gesundheitsministerin Heike Taubert (SPD).



Dem RKI sind mehr als 50.000 Schweinegrippefälle in Deutschland bekannt. Die Entwicklung sei aber sehr dynamisch, sagte RKI-Präsident Professor Dr. Dr. Jörg Hacker. So habe sich die Zahl der Neuerkrankungen in der vergangenen Woche mit 7000 Fällen verdoppelt.



Das Video finden Sie unter www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Videos/

 

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