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AOK sucht Vertragspartner für Grippe-Impfstoffe

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Berlin -

Der AOK-Bundesverband hat stellvertretend für die Kassen in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und für das Saarland Grippe-Impfstoffe ausgeschrieben. Gesucht werden Partner für zwei Jahre laufende Verträge; für die Saison 2017/2018 und 2018/2019. Ausgeschrieben sind Fertigspritzen mit sowie ohne Kanüle.

Der AOK-Bundesverband schreibt für die Regionen Sachsen-Anhalt sowie Saarland/Rheinland-Pfalz aus. Beteiligt sind neben den örtlichen AOK jeweils unter anderem die TK, Barmer GEK, DAK, BKK Landesverband Mitte, KKH, IKK gesund plus, die Knappschaft und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).

Ausgeschrieben wurden Impfstoffe für Versicherte ab dem siebten Lebensjahr ohne Altersobergrenze. Die Hersteller können für Sachsen-Anhalt bis zum 26. August ihr Gebot abgeben. Für die Region Rheinland-Pfalz und Saarland läuft die Bewerbungsfrist am 30. August ab. Die Bewerbung eines Herstellers auf jeweils beide Lose ist möglich. Pro Los soll nur ein Anbieter zum Zuge kommen. Die Verträge sollen vom 1. Juli 2017 bis zum 30. Juni 2019 laufen – eine Vertragsverlängerung ist nicht vorgesehen.

Dass die AOK jetzt schon einen Vertrag über die Saison 2018/2019 abschließt, hängt womöglich damit zusammen, dass die Politik die Ausschreibung von Grippeimpfstoffen abschaffen will. Im „Grundlagenpapier zu den Ergebnissen des Pharmadialogs“ heißt es, dass sich das Verfahren nicht bewährt habe. Auch in Baden-Württemberg hat die AOK bereits Verträge bis Juni 2019 geschlossen – Mylan erhielt den Zuschlag. Der US-Konzern ist neben Sanofi Pasteur MSD und Seqirus (ehemals bioCSL) der große Gewinner der Ausschreibungen dieser Grippesaison und versorgt jedes Bundesland, das ausgeschrieben hat.

Die Grippeimpfstoffe für Sachsen-Anhalt werden für diese Grippesaison seit vergangenem Monat von Mylan und Seqirus geliefert. Die beiden Hersteller haben die Zuschläge bei der vergangenen Ausschreibung des AOK-Bundesverbands erhalten. Mylan soll das Bundesland mit Impfstoffen mit Kanüle versorgen, Seqirus übernimmt die Impfstoffe ohne Kanüle. In der Saison 2015/2016 lieferte Abbott Impfstoffe ohne Kanüle und Sanofi Pasteur MSD Impfstoffe mit Kanüle.

Für Rheinland-Pfalz erteilte die AOK bereits 2015 Mylan und Sanofi Pasteur den Zuschlag. Der Vertrag gilt auch noch für die aktuelle Saison. Mylan übernimmt die Versorgung durch Fertigspritzen mit Kanüle, Sanofi Pasteur liefert die Spritzen ohne Kanüle. Im Saarland gilt für die Impfsaison 2016/2017 noch die bestehende Vereinbarung mit dem Apothekerverband des Saarlands.

In dieser Grippesaison werden Nordrhein, Westfalen und Schleswig-Holstein von bioCSL mit Spritzen ohne Kanüle und von Mylan mit Impfstoffen mit Kanüle versorgt. In Hamburg kommen Spritzen mit Nadel ebenfalls von Mylan, Impfstoffe ohne Kanüle hingegen von Sanofi Pasteur MSD. In Baden-Württemberg hat die AOK bereits vor zwei Jahren Verträge geschlossen, die noch bis Juni 2017 laufen. Den Zuschlag erhielt Abbott.

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