Versandhandel

NRW nach wie vor unentschlossen

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Nach wie vor ist unklar, ob Nordrhein-Westfalen die Initiativen aus Sachsen und Bayern zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln im Bundesrat unterstützen wird. Mit seinen eigenen Plänen, eine entsprechende Initiative einzubringen, war Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bislang am Widerstand des Koalitionspartners FDP gescheitert. Ob die schwarz-gelbe NRW-Landesregierung den Vorstößen aus München und Dresden zustimmen wird, ist einem Ministeriums-Sprecher zufolge noch nicht entschieden.

Unterdessen hat Laumanns Ministerium eine Internetseite mit Warnungen über gefälschte Arzneimittel installiert. „In Zeiten, in denen immer mehr Menschen verreisen oder international per Internet einkaufen, steigt auch das Risiko vor gefährlichen Medikamenten“, sagte der Minister.

Die Behörden vieler Industrieländer beobachteten das oft illegale Treiben im Internet mit Sorge - und warnten vor gefährlichen Produkten. Man werde deshalb regelmäßig die Internetseiten dieser Behörden besuchen und die Warnhinweise übersetzen. „Damit haben unsere Bürger die Möglichkeit, sich bequem über solche Hinweise zu informieren und können so gesundheitliche Gefahren vermeiden“, sagte Laumann. Ob das Angebot einen wirklichen Beitrag zur Arzneimittelsicherheit leisten kann, oder ob doch eher als Signal für ein handfesteres Engagement zu verstehen ist, wird sich zeigen.

Zumindest die Warnungen Laumanns waren deutlich: Man müsse davon ausgehen, dass die entdeckten Gefahren nur die Spitze des Eisbergs seien. „Viele unseriöse Angebote bleiben im schnelllebigen Internet leider unentdeckt. Es bleibt also dabei: Arzneimittel sollten nur bei behördlich genehmigten Apotheken gekauft werden. Vermeintliche Schnäppchen im Internet oder Ausland sind oft riskant“, so Laumann.

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