Bundesgesundheitsministerium

Neue Namen, bekannte Gesichter

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Berlin -

Das neue Team im Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat eines gemein: Nordrhein-Westfalen. Ressortchef Hermann Gröhe hat seinen Wahlkreis in Nordhein, der neue Pflege-Staatssekretär Karl-Josef Laumann ist Westfale und Staatssekretärin Ingrid Fischbach stammt aus dem Ruhrgebiet. Standesvertreter und Apotheker kennen die neuen Verantwortlichen als Partner, mit denen man bislang gerne zusammengearbeitet hat.

Apotheker Wilhelm Junior hatte den neuen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gleich dreimal zu Gast. Seine Elch-Apotheke in Neuss befindet sich im Wahlkreis des Juristen. Bei den Besuchen ging es um das AMNOG oder die Lage der Apotheken. „Gröhe hört hin und weiß sehr gut über Apotheken Bescheid“, beschreibt Junior den neuen BMG-Chef.

Die Ernennung als Minister hat Junior wie viele andere überrascht. „Jetzt muss man ihm erst einmal Zeit geben und abwarten, inwieweit er seine Arbeit bei Finanzminister Wolfgang Schäuble durchsetzen kann.“

Bei einem der Treffen war auch der Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, Lutz Engelen, anwesend. „Das war ein ordentliches, gutes Gespräch“, erinnert sich der Kammerpräsident an den Termin im Jahr 2006. In dieser Zeit war Gröhe Vorsitzender der CDU im Rhein-Kreis Neuss und Justitiar der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Engelen hofft mit Gröhe auf mehr Gerechtigkeit für die Apotheker. „Ich halte ihn für eine gute Wahl, da ich ihn als sehr überlegten, zurückhaltenden aber korrekten und gerechtigkeitsliebenden Menschen kennengelernt habe“, sagt er. Etwas Lokalpatriotismus schwingt auch mit: „Ich finde es gut, dass wir einen Nordrheiner an der Spitze haben“, so Engelen.

Gabriele Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, kennt vor allem Laumann aus seiner Zeit als Sozial- und Gesundheitsminister in NRW: Die bisherige Zusammenarbeit sei „gut und vertrauensvoll“ gewesen, so die Kammerpräsidentin. Laumann hatte sich nicht nur mit Themen wie PTA-Ausbildung und Pharmaziestudium auseinander gesetzt, sondern auch mit dem Rx-Versandhandelsverbot. „Wir kennen ihn lange und gut und haben einen sehr ordentlichen Kontakt“, sagt auch Engelen.

Auch die neue Parlamentarische Staatssekretärin Ingrid Fischbach ist den Apothekern in NRW ein Begriff. Heribert Lauck, Inhaber der Horst-Apotheke in Herne, kennt die Abgeordnete seit mehr als zehn Jahren: Sie kommt gelegentlich als Kunden in seine Apotheke. Er beschreibt Fischbach als eine Frau, die sich für Angelegenheiten, die sie zu ihrer Sache gemacht hat, einsetzt.

Ende Juni hatte Fischbach ein Treffen zwischen fünf Herner Apothekern und dem CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn organisiert. „In den vergangenen Monaten habe ich viele Meldungen von Apothekern erhalten, in denen auf Missstände bei der Vergütung aufmerksam gemacht wurde“, sagte Fischbach damals.

In der Diskussion war es um die zunehmende Bürokratie, rezeptpflichtige Arzneimittel in Internetauktionshäusern oder die Notdienstpauschale gegangen. Aber auch regionale Themen wie die ungleiche Verteilung der Apotheken in den Herner Stadtbezirken wurden besprochen.

„Die Apothekenstruktur in unserer Stadt ändert sich rasant“, sagte Fischbach nach dem Gespräch. Um auch künftig eine gute Versorgung für alle Bürger gewährleisten zu können, müsse die Politik für gute Rahmenbedingungen sorgen.

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