Selektivverträge

KVen schließen Hausarztverträge

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Die Arbeitsgemeinschaft Vertragskoordinierung (ARGE), ein Zusammenschluss aus 15 Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), hat mit der Knappschaft und der Direktkrankenkasse „BIG Gesundheit“ bundesweite Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung geschlossen. Damit kommen die Kassen ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach, ihren Versicherten spezielle Hausarztprogramme anzubieten. Die Teilnahme der Ärzte und Versicherten ist freiwillig.

Mit Skepsis reagierte der deutsche Hausärzteverband (HÄV), der seinen hausarztzentrierten Vertrag mit der AOK Baden-Württemberg am kommenden Donnerstag vorstellen wird, auf die Verträge der KVen. „Wie kann man von bundesweiter Versorgung sprechen, wenn die beiden größten Bundesländer nicht dabei sind“, sagte Manfred King, Sprecher des HÄV. Denn in der verhandlungsführenden ARGE, die sich nach eigenen Angaben gegründet hat, um mit Krankenkassen bundesweite Versorgungsverträge abzuschließen, sind die KVen Bayern und Baden-Württemberg nicht vertreten.

Auch wenn die beiden süddeutschen KVen nicht an den Vertragsverhandlungen beteiligt waren, könnten Ärzte aus Bayern und Baden-Württemberg an dem Hausarztmodell teilnehmen, hieß es bei der KBV. Sie müssten sich im Gegensatz zu ihren Kollegen in anderen Bundesländern bei Interesse jedoch nicht an die Ansprechpartner der KVen vor Ort, sondern direkt an die KBV in Berlin wenden. Zum Vorwurf des HÄV, dass einzelne KVen kein Mandat der Ärzte zum Aushandeln der Verträge gehabt hätten, entgegnete die KBV: „Die Ärzte sind ja nicht gezwungen teilzunehmen.“

Patienten, die sich an der hausarztzentrierten Versorgung beteiligen, müssen sich für zwölf Monate an einen Hausarzt binden, der ebenfalls im Versorgungsangebot eingeschrieben ist. Der Patient verpflichtet sich, bei Beschwerden zunächst immer erst den Hausarzt aufzusuchen, der über weiterführende Behandlungen und Überweisungen entscheidet. Einzelne Krankenkassen können in den Verträgen eigene Schwerpunkte vereinbaren. So setzt die BIG aufgrund ihrer relativ jungen Mitgliederstruktur vor allem auf Vorsorge und will ihre Patienten mit einem Präventionsheft, in das alle prophylaktischen Untersuchungen eingetragen werden, ausstatten. Rolf Stadié, Direktor der Knappschaft, kündigte an, dass der aktuelle Vertrag in Zukunft um zusätzliche Module, wie zum Beispiel ein Arzneimittelmanagement, erweitert werden soll.

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