Seit knapp einer Woche ist Wolfgang Zöller (CSU) der neue Patientenbeauftragte der Bundesregierung. Der Nachfolger von Helga Kühn-Mengel (SPD), die als erste Politikerin das Amt bekleidete, hat sich viel vorgenommen: Zöller will die Diagnose- und Therapiefreiheit wiederherstellen. Ein Ziel, dass nicht nur von den Patienten und Ärzten, sondern auch von der Pharmaindustrie begrüßt wird.
„Inzwischen bestimmen die Krankenkassen, wer welche Medikamente bekommt“, sagte Zöller mit Blick auf die Rabattverträge. „Mit unseren Vorstellungen von Therapiefreiheit ist das nicht vereinbar.“ Mit welchen Instrumenten die Kosten im Gesundheitswesen stattdessen begrenzt werden sollen, hat Zöller bislang nicht verraten. Die Klärung dieser Frage fällt aber auch nicht in seinen Zuständigkeitsbereich als neuer Kummerkasten der Patienten.
Der 67-Jährige ist ein gesundheitspolitisches Schwergewicht. Seit 1990 sitzt der Unterfranke im Bundestag - in dieser Zeit unterbrach er seine Tätigkeit als ordentliches Mitglied im Gesundheitsausschuss lediglich von 2005 bis 2009. Zehn Jahre lang war er gesundheits- und sozialpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe, bis er 2004 schließlich zum stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für den Bereich Gesundheit aufstieg.
Vor seiner bundespolitischen Karriere war der gelernte Maschinenbauingenieur von 1972 bis 1990 als leitender Sicherheitsingenieur bei einer Firma in seiner Geburtsstadt im bayerischen Obernburg tätig. Der bekennende Abtreibungsgegner ist Mitglied der Organisation „Aktion Lebensrecht für alle“. In seiner Freizeit beschäftigt sich Zöller mit seinen Enkeln. Weitere Hobbys sind nach eigenen Angaben „Singen, Wandern und Essen“.
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