Kommentar

Schwacher Steinbrück, lahme Merkel

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Berlin -

Für SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück war das TV-Duell die letzte

Chance, sich selbst und seiner Partei für die noch verbleibenden beiden

Wochen des Wahlkampfs doch noch etwas Strahlkraft zu verschaffen. Für

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wiederum war es eine gute Gelegenheit,

sich endgültig von ihrem Gegner abzusetzen. Doch am Ende blieb der große

Schlagabtausch – wieder einmal – aus. Und so müssen beide Lager der

Wahl weiter entgegen zittern.

Wenn Steinbrück sich einmal vor wagte, wirkte er so verbissen, dass selbst die Moderatoren gelegentlich genervt reagierten. Seiner Angriffslust tat das nicht gut: Irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, dass er für alle im Studio der Außenseiter war.

Merkel konnte so zwar durch ihre Gelassenheit als routinierte Kanzlerin überzeugen – und unter Beweis stellen, dass sie jedes ihrer Gesetze aus dem Effeff kennt. Dabei verpasste sie aber die Chance, den Gegner bloß zu stellen und damit Stimmen für ihre Wunschkoalition zu sammeln.

Beispiel Gesundheitspolitik. Den Versuch der Moderatoren, sie mit den jüngsten Berichten über abgelehnte Leistungen unter Druck zu bringen, parierte Merkel mit einer großen Umarmung: „Wir können stolz sein auf unsere Gesundheitswesen und diejenigen, die in ihm arbeiten.“ Wer wollte dem widersprechen?

Steinbrück hingegen musste angreifen: So sie heute aufgebaut sei, werde die Krankenversicherung in einigen Jahren vor die Wand fahren, so der SPD-Kandidat, der einräumen musste, dass er selbst privatversichert ist. Die schwarz-gelbe Pflegereform bezeichnete er als „Schachtel im Schaufenster“ – obwohl schon SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt damit nicht vorangekommen war.

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