Das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) belastet Apotheken und Großhandel gleichermaßen - zumindest in der Theorie. Dass der Großhandelsabschlag nicht von seinen eigentlichen Adressaten getragen, sondern über veränderte Konditionen an die Apotheker weitergegeben wird, gefällt auch der Regierungskoalition nicht: „Wir wollen auch den pharmazeutischen Großhandel an den Mehrbelastungen beteiligen“, sagte Dr. Rolf Koschorrek, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Arbeitsgruppe Gesundheit, gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Mehrere Großhändler hatten öffentlich und in den Verhandlungen mit den Apotheken angekündigt, die Belastungen weiterzugeben. „Wenn der Großhandel versucht, sich rauszunehmen, müssten wir gegensteuern“, so Koschorrek. „Allerdings hat mir bislang kein Apotheker einen Vertrag mit schlechteren Großhandelskonditionen vorgelegt.“
Auch die FDP sieht das Vorgehen der Großhändler kritisch: Es sei nicht im Sinne des Gesetzgebers, dass die Last komplett auf die Apotheker abgewälzt werde. „Wir haben eine Reihe von Protestbriefen von verärgerten Apothekern bekommen“, erklärte die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP, Ulrike Flach. „Wir beobachten die Situation daher sehr genau“. Zu eventuellen Konsequenzen wollte Flach allerdings nichts sagen.
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