Generikaabschlag

Kassen ziehen Retax-Drohung zurück

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Vorerst sollen die Krankenkassen Apotheken keine Rechnungen kürzen, um sich die Generikaabschläge von den Herstellern zurück zu holen. Der GKV-Spitzenverband hat seinen Mitgliedern am Dienstag empfohlen, von diesbezüglichen Retaxationen bis zum 15. Juli Abstand zu nehmen. Nach Angaben des Verbandes haben zahlreiche Hersteller auf die Veröffentlichung einer „Blacklist“ reagiert und sich nun doch bereit erklärt, für die umstrittenen Präparate den gesetzlichen Rabatt zu bezahlen.

Der Streit zwischen GKV-Spitzenverband und verschiedenen Hersteller dreht sich um die Abschlagspflicht bestimmter Arzneimittel. Als nach einer erneuten Prüfung seitens der Kassen keine Einigung in Sicht war, hatte der Spitzenverband die Krankenkassen Ende Mai aufgefordert, den Apotheken die Rechnungen zu kürzen. Letztere hätten sich das Geld dann direkt von den Herstellern wiederholen müssen.

Eine Woche später hatte der GKV-Spitzenverband zudem eine Liste der säumigen Hersteller veröffentlicht. Das zeigte offenbar Wirkung: Mehrere Unternehmen hätten einer Kennzeichnung als abschlagspflichtig zugestimmt, andere würden die Forderungen der Kassen neu prüfen, heißt es beim Verband. Bis Mitte Juli sollen die Kassen deshalb „die Füße still halten“ - ohne dass diese Empfehlung verbindlich wäre.

Das Einlenken der Hersteller jedenfalls sei „ein schöner Erfolg für Krankenkassen und Apotheker“, sagte eine Sprecherin des GKV-Spitzenverbandes gegenüber APOTHEKE ADHOC. Wie viele Unternehmen die Forderungen der Krankenkassen erfüllen, konnte sie nicht sagen. Die „Blacklist“ wurde jedenfalls vorerst entfernt.

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