Forschungsfinanzierung

Hoppe fordert Demenz-Abgabe

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Angesichts der Ausbreitung von Demenz hat Ärztepräsident Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe von der Pharmaindustrie eine Abgabe für die Erforschung dieser Volkskrankheit gefordert. „Mehr als der gute Wille sollte es schon sein“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer beim 111. Deutschen Ärztetag. So solle ein bestimmter Prozentsatz des Gewinns in die klinische Forschung dieser Gehirnerkrankung fließen.

Die Demenzforschung leide unter Geldnöten, sagte Hoppe, der Staat sei aber offensichtlich nicht in der Lage, die Universitäten zu unterstützen. Und schließlich seien die Pharmaunternehmen keine „mildtätigen Einrichtungen“, sondern sie erhofften sich von der Entwicklung neuer Medikamente ein finanzielles Geschäft, sagte der Ärztepräsident. Hoppe schwebt eine Abgabe von 50 Cent pro Arzneimittelpackung zulasten der Pharmafirmen vor.

Die Vizepräsidentin der Kammer, Cornelia Goesmann, kritisierte eine Verdrängung des gesellschaftlichen Problems Demenz und forderte eine verstärkte öffentliche Diskussion. Mehr Prävention und geeignete Therapien seien nötig. Angehörige alter und demenzkranker Menschen müssten steuerlich entlastet werden.

In Deutschland gibt es etwa 1,3 Millionen Menschen, die an einer dementiellen Erkrankung leiden. Experten rechnen für das Jahr 2050 mit 2,3 Millionen Erkrankten. Demenz bezeichnet den Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit durch organische Hirnschädigungen und ist meist nicht behandelbar.

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