Beim neuen Anlauf für ein Pick-up-Verbot setzt die Regierung auf einen Vorschlag der Apotheker. Und auch beim Thema Blistern wartet Schwarz-Gelb offenbar auf eine Initiative aus der Jägerstraße: „Die Spitzenorganisationen sollen eine Lösung erarbeiten“, sagt Michael Hennrich (CDU), Mitglied des Gesundheitsausschusses, bei einer Tagung des Bundesverbands klinik- und heimversorgender Apotheker (BVKA).
Für die Politik sei es angesichts der unterschiedlichen Player beim Verblistern schwierig, Änderungen so zu gestalten, dass die klassische Apotheke gestärkt werde: „Wir wollen keine Strukturen, bei denen die Herstellerbetriebe die Sahnehäubchen abschöpfen und die Offizin-Apotheke den Rest bekommt“, betont Hennrich.
Zwar sieht der CDU-Gesundheitsexperte angesichts der hohen Belastungen des Pflegepersonals in den Heimen dringenden Handlungsbedarf. Gesetzliche Regelungen seien aber nicht zwingend notwendig: Weil das Verblistern nicht in der Arzneimittel-Preisverordnung (AMPreisV) definiert sei, stünden der Selbstverwaltung alle Möglichkeiten offen, so Hennrich. Gleichzeitig zog er Grenzen für Vorschläge der Apotheker: Mit Blick auf EU-Recht seien Modelle nicht möglich, die industrielles Verblistern ausschlössen.
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