Sparpaket

Großhändler müssen noch warten

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Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) hatte nach der Blockade der CSU gegen seine Reformpläne Sparvorschläge aus den Reihen des Koalitionspartners gefordert. Die liegen jetzt auf dem Tisch. Das Papier der CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn und Dr. Rolf Koschorrek wurde in der Unionsfraktion einstimmig verabschiedet. Nur bei der Umstellung der Großhandelsvergütung gibt es noch Diskussionsbedarf. Doch mit der geplanten Fixpauschale will sich das BMG offenbar ohnehin Zeit lassen.

In dem von Spahn und Koschorrek vorgelegten Maßnahmenpapier heißt es lediglich: „Umstellung der Großhandelsmarge auf einen Fixkostenzuschlag.“ Die Diskussion in dieser Frage sei „noch vollkommen offen“, heißt es in Unionskreisen. Dem Vernehmen war sogar eine Variante im Gespräch, bei der es überhaupt keinen prozentualen Zuschlag zu der Fixpauschale geben sollte. Bei der Union erwartet man eine Konkretisierung aus dem Ministerium.

Doch die könnte noch eine Weile auf sich warten lassen. Offenbar soll die Großhandelsvergütung nicht mehr in den Kabinettsentwurf eingebracht, sondern erst nach der parlamentarischen Sommerpause an das laufende Gesetzgebungsverfahren angehängt werden.

Gerade in Sachen Großhandelsvergütung ist man auch bei der Union noch offen: Es habe sehr konstruktive Vorschläge seitens der Großhändler und den Apotheken gegeben, wie die Lasten gerechter verteilt werden könnten, heißt es. „Fakt ist aber, dass kein Bereich ungeschoren davonkommt“, sagte ein Teilnehmer der Verhandlungen gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Die Apotheken sind nicht nur bei den immer wieder kolportierten Kürzungen der Großhandelsrabatte unter Druck. Im Unions-Papier wird auch eine Festlegung des Kassenabschlags auf 2,10 Euro gefordert. Bei den daraus resultierenden Einsparungen haben sich Spahn und Koschorrek allerdings verrechnet: Rund 100 Millionen soll die Absenkung laut Unionspapier bringen.

Tatsächlich würden die Apotheken bei einer Anhebung des Abschlags um 35 Cent mit rund 200 Millionen Euro belastet, ausgehend von 570 Millionen zu Lasten der Kassen abgegebenen Packungen pro Jahr. Immerhin: Die CDU-Abgeordneten rechnen - anders als die Krankenkassen - für 2010 mit einem Abschlag von 1,75 Euro. Denn ausgehend von 2,30 Euro gäbe es gar keine Einsparung.

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