Für Apotheken eine schwere Last, für Krankenkassen Grund zum Jubel: Die Ersatzkassen haben mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) im ersten Quartal einen Überschuss von 518 Millionen Euro erzielt. „Die Sparmaßnahmen der Bundesregierung im Arzneimittelbereich zeigen ihre Wirkung“, sagte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen (vdek). Demnach gingen die Ausgaben im Arzneimittelbereich gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozent je Versichertem zurück.
In dem Überschuss der Ersatzkassen sind in den ersten drei Monaten 2011 auch 127 Millionen Euro für Zusatzbeiträge enthalten. „Das Ergebnis zeigt, dass die Ersatzkassen seriös kalkuliert haben und eine stabile Finanzsituation aufweisen“, so Ballast. Der Einnahmeüberschuss betreffe alle Ersatzkassen.
Im Bereich der Krankenhausbehandlungen gaben die Ersatzkassen jedoch mehr aus: Pro Versichertem stiegen die Kosten um 5,9 Prozent. Auch im Bereich der ärztlichen Behandlungen stiegen die Kosten um rund 2,7 Prozent. „Hier zeigt sich, dass der Krankenhausbereich und
ärztliche Bereich von Sparmaßnahmen verschont geblieben sind“, so Ballast. Da in den vergangenen beiden Jahren über 8,5 Milliarden Euro in den Bereich „ambulante ärztliche Versorgung“ geflossen seien, sei klar, dass der Arztberuf immer noch sehr attraktiv ist, betonte der vdek-Chef.
Damit liegen die Ersatzkassen nach dem ersten Quartal 2011 über ihren Ergebnissen aus dem vergangenen Jahr: 2010 erwirtschafteten die Ersatzkassen einen Überschuss von 212 Millionen Euro.
Der vdek vertritt die Interessen aller sechs Ersatzkassen: Barmer GEK, Techniker Krankenkasse, Deutsche Angestellten Krankenkasse, KKH Allianz, Hanseatische Krankenkasse, hkk.
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