Rabattverträge

Deutsche BKK mit Stada, ohne Hexal

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Berlin -

Im Juli treten die neuen Rabattverträge der Deutschen BKK in Kraft. Jetzt hat die Krankenkasse die Gewinner der Ausschreibung bekannt gegeben. Groß abgeräumt hat die Stada; 1A/Hexal hat dagegen offenbar keine Gebote abgegeben.

 

Insgesamt hat die Deutsche BKK 136 Wirkstoffe ausgeschrieben, 63 davon wurden exklusiv vergeben, die anderen an bis zu drei Hersteller. Stada kommt auf insgesamt 122 Zuschläge, wobei 79 auf die Konzerntochter Aliud entfallen. Mit großem Abstand folgen Mylan Dura mit 48 und die Gruppe um Teva/Ratiopharm mit 47 Zuschlägen. Ebenfalls gut abgeschnitten haben die Torrent-Töchter Heumann, Heunet und Norispharm mit zusammen 32 Zuschlägen sowie Actavis mit 26.

Rabattpartner beim wichtigsten Wirkstoff der Ausschreibung, Clopidogrel, sind Heumann, Actavis sowie Pharmathen, eine Kooperationspartner von Glenmark. Bei Metformin ist Dexcel Rabattpartner, zusammen mit Stada und Axcount. Amlodipin ging an Heumann, Actavis und Dexcel, Glimepirid an Teva/Ratiopharm, Mylan Dura und Norispharm.

Ab Juli Rabattpartner für Omeprazol sind Mylan Dura, Heunet und Aliud. Die Stada-Tochter hat außerdem Enalapril exklusiv gewonnen. Pantoprazol ging wiederum an Mylan Dura, Heumann sowie Actavis.

 

 

Keinen einzigen Zuschlag haben dagegen Hexal und 1A Pharma gewonnen. Dem Vernehmen nach hat sich die Sandoz-Gruppe erst gar nicht an der Ausschreibung beteiligt. Möglicherweise hatte sich der Konzern auf die parallel gelaufenen Rabattrunden der Barmer GEK und der KKH Allianz konzentriert. Allerdings verliert 1A damit eine Reihe von Rabattverträgen – denn bislang war man bei der Deutschen BKK gut vertreten. Die neuen Verträge ersetzen größtenteils die alte Rabattrunde, die im Juni ausläuft.

Zweistellige Zuschläge haben dagegen Aristo (19), Betapharm (15) und AAA Pharma (10) gewonnen. Basics und Neuraxpharm sind je neunmal, Bluefish achtmal vertreten. Es folgen Wörwag (7), TAD (6) und Axcount (4). Aurobindo, Dexcel und Krewel Meuselbach haben je drei Zuschläge, Grünenthal, Hennig, Rottapharm und Acis/Mibe je zwei. Nur einen Zuschlag erhalten haben Abbott, Axios, CNP, Dr. Pfleger, Dr. Winzer, Hormosan, Medac, Medice und Omnivision.

In der neuen Runde hatte die Kasse bei zahlreichen Wirkstoffen je nach Darreichungsform, Packungsgröße oder Wirkstärke mehrere Fachlose ausgeschrieben. Bei Fentanyl wurden allerdings zwei von vier Fachlosen wieder gestrichen. Insgesamt hat die Kasse 16 Lose wurde wegen fehlender oder zu schlechter Angebote aufgehoben, darunter Metoprolol/HCT, Nebivolol und Tacrolimus.

 

 

Als nach eigenen Angaben erste Kasse hat die Deutsche BKK bei den Herstellern abgefragt, ob die Präparate lactose- und oder glutenfrei sind. „Solche Unverträglichkeiten nehmen zu – daher wird diese Angabe immer wichtiger“, so Dr. Anja Braem. Die Apothekerin leitet bei der Deutschen BKK den Bereich Arzneimittel.

Die Hersteller mussten zudem Angaben zur Teilbarkeit der Tabletten machen. Die Deutsche BKK will Braem zufolge mit diesen Informationen besser auf Anfragen der Versicherten reagieren können.

Die Deutsche BKK hatte im vergangenen Jahr Einsparungen von rund 24 Millionen Euro durch Rabattverträge erzielt. Für 2012 rechnet die Kasse mit einem ähnlichen Wert.

 

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