Ein Screening von Erwachsenen mit einem durchschnittlichen Risiko für einen Vitamin B12-Mangel wird nicht routinemäßig empfohlen. Für bestimmte Bevölkerungsgruppen kann es dennoch gerechtfertigt sein: Personen, die seit mehr als 4 Monaten Metformin einnehmen, sollten ihren Blutspiegel regelmäßig kontrollieren. In der Apotheke ist es deshalb wichtig, Betroffene entsprechend zu beraten.
In der Apotheke werden häufig Verordnungen über Metformin eingelöst. Denn: Laut den aktuellen Nationalen Versorgungsleitlinien (NVL) wird Typ-2-Diabetes-Patient:innen ohne hohes kardiovaskuläres Risiko zunächst eine Monotherapie mit Metformin empfohlen. Patient:innen, die das orale Antidiabetikum einnehmen, sollte zusätzlich ein Vitamin B12-Präparat empfohlen werden. Der Grund: Bereits ab einer viermonatigen Metformin-Einnahme kann ein Vitaminmangel auftreten.
Obwohl eine ursächliche Kausalität zwischen Arzneimittel und Mangel bislang laut Expert:innen nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte, wurde zumindest ein zeitlicher Zusammenhang beobachtet.
Vitamin B12 ist im Körper insbesondere an der Neubildung von Blut und Zellen beteiligt. Außerdem unterstützt Vitamin B12 die Blutbildung, indem es im Organismus gespeicherte Folsäure in seine aktive Form überführt. Der Körper kann dieses Vitamin nicht selbst herstellen und ist auf die Aufnahme aus der Nahrung oder eine Supplementierung angewiesen.
Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird gesunden Erwachsenen eine tägliche Aufnahme von 4 Mikrogramm Vitamin B12 empfohlen.
Um einem Mangel vorzubeugen, stehen Supplemente in verschiedenen Darreichungsformen zur Auswahl: Neben Kapseln, Dragees und Tabletten können auch Tropfen, Lutschtabletten oder Trinkampullen angewendet werden.
Bei einem ausgeprägten Mangel, sind beispielsweise auch regelmäßige Vitamin B12-Injektionen denkbar, um die Speicher schnell wieder aufzufüllen. Bei einer solchen Hochdosistherapie werden von 500 bis mehreren Tausend Mikrogramm pro Tag zugeführt, die ärztlich verordnet wurden.
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