Porträt

Der CSU-Gesundheitsexperte in Berlin

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Mit Johannes Singhammer (CSU) hat die Union einen heimatverbundenen und wertkonservativen Vertreter bayerischer Interessen als Fraktionsvize. Aufgewachsen im Münchener Arbeiterviertel Giesing, trat Singhammer schon mit 19 Jahren in die CSU ein. Sein Jurastudium an der Münchener Ludwig-Maximilians Universität finanzierte er mit Nebenjobs als Zeitungsverteiler und Briefträger - und mit einem Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung für Begabtenförderung.

Nach seinem zweiten Examen wurde Singhammer 1981 Verwaltungsrat der Landeshauptstadt München, betreute die Arbeitsgebiete Kommunikation und Reden und wurde später zum stellvertretenden Leiter des Oberbürgermeisterbüros ernannt. Anfang der 1980er Jahre verstärkte er sein parteiliches Engagement in der Jungen Union und wurde 1986 ins Bayerische Staatsministerium des Inneren berufen. Ab 1990 war er Referatsleiter des Bayerischen Ministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen.

1994 wurde der sechsfache Familienvater das erste Mal direkt in den Bundestag gewählt und übernahm die Funktion als Sprecher der Unionsfraktion für die Themen Familie, Jugend und Frauen. Seit 2004 ist er außerdem Vorsitzender des Beirates bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, die 2005 zur Bundesnetzagentur wurde.


Bei den letzten Bundestagswahlen gewann er das Direktmandat des Wahlbezirkes München Mitte/Nord. Am 12. November 2009 wurde der Träger des bayerischen Verdienstordens schließlich zum Fraktionsvize der Union ernannt und war fortan zuständig für die Aufgabenfelder Gesundheit, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Singhammer ist auch stellvertretendes Mitglied des Gesundheitsausschusses.

Am Rande der Verhandlungen über Zusatzbeiträge und den geplanten Sozialausgleich forderte er vom Bundesgesundheitsministerium eine Überarbeitung der Gesetzentwürfe und stellte sogar eine Verschiebung des GKV- Finanzierungsgesetzes in Aussicht. Indem er für die Realisierung des Sozialausgleiches „unbürokratische Lösungen“ forderte, stellte er sich hinter die Aussagen des bayerischen Gesundheitsministers Markus Söder (CSU). Beide warnten davor, dass Arbeitgebern und Krankenkassen durch die Abrechnung von Zusatzbeiträgen zusätzliche Bürokratie aufgelastet würde.

Singhammer, der sich in der Öffentlichkeit offen gegen eine Trennung von Religion und Staat ausgesprochen hat, macht keinen Hehl aus seinen bayerischen Wurzeln: Als ihm während eines Türkeibesuches ein Stück Donauwelle angeboten wurde, schwärmte er: „Das war so richtig heimelig, in diesem kleinen Dorf mitten in Anatolien“.

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