Industrielobby

Clement spricht für INSM

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Berlin -

Der frühere NRW-Ministerpräsident und spätere Bundeswirtschafts- und -arbeitsminister Wolfgang Clement hat den Vorsitz des Kuratoriums der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) übernommen. Er will sich demnach vor allem für Reformen im Bildungssystem einsetzen. Als Vorsitzender wird er die Positionen der Industrie in der Öffentlichkeit repräsentieren.

 

Clement war als SPD-Politiker wegen seiner Nähe zur Wirtschaft – vor allem zu RWE – in Kritik geraten. Nach einem Parteiordnungsverfahren und einem gescheiterten Parteiausschluss warf der Jurist im November 2008 das Handtuch. Seitdem trat er immer wieder an der Seite führender FDP-Politiker, darunter Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, auf.

Seit seinem Abgang aus der Politik ist Clement wieder in der Wirtschaft aktiv: So ist er in zahlreichen Aufsichtsräten vertreten, unter anderem bei der Zeitarbeitsfirma DIS, bei Landau Media und Deutsche Wohnen.

Für die INSM war Clement übrigens schon einmal tätig: 2002 legte er sein Mandat als Kurator wegen seines Ministerpostens nieder. Ab Dezember 2009 war er als prominenter Vertreter für eine INSM-Kampagne aktiv.

 

 

Die INSM gehört zum Institut der deutschen Wirtschaft (IDW) und hatte sich vor einem Jahr für die Liberalisierung des deutschen Apothekenmarktes stark gemacht. Gutachter damals war der Chef der Monopolkommission, Professor Dr. Justus Haucap.

Clement tritt die Nachfolge von Professor Dr. Hans Tietmeyer an. Der frühere Präsident der Deutschen Bundesbank führte das Kuratorium seit der Gründung im Jahr 2000. Er wird die INSM weiterhin als Botschafter unterstützen.

Die INSM wird durch die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie finanziert. Formal gehört sie zur IDW-Tochterfirma „Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH“ (IW Medien), die im Verlags- und PR-Geschäft aktiv ist.

IW Medien wirbt selbst damit, neben eigenen Projekten „maßgeschneiderte Leistungen“ für die Kommunikationsanliegen der Kunden zu liefern. „Alle Facetten moderner PR-Dienstleistungen im Full-Service“, heißt es. Vom letzten bekannten Jahresumsatz in Höhe von 37 Millionen Euro entfielen 20 Millionen Euro auf verlegerische Tätigkeit, 9 Millionen Euro auf Öffentlichkeitsarbeit und 7 Millionen Euro auf Auftragsarbeiten.

 

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