Bundestagswahl

Schmidt: Mehr Engagement wäre wichtig

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Berlin -

Am kommenden Sonntag entscheidet sich, mit welchen Gesundheitspolitikern

es die Apotheker in den kommenden vier Jahren zu tun haben werden.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt findet, dass jeder seiner Kollegen

wählen gehen sollte. Mit Sorge sieht er die Politikverdrossenheit im

Berufsstand: Resignation kostet die Apotheker einen Teil ihrer Freiheit.

Und mehr Engagement würde laut Schmidt zu mehr Durchschlagkraft in der

politischen Arbeit führen.

Er habe lange nicht geglaubt, dass es unter Apothekern Politikverdrossenheit gibt, so Schmidt im APOTHEKE ADHOC Dossier „DIE UNWÄHLBAREN“: „Noch vor ein paar Jahren hieß es immer: 'Ihr Apotheker seid doch überall.'“ Im letzten halben Jahr sei er aber von vielen Abgeordneten gefragt worden: „Warum seid ihr nicht mehr in der Kommunalpolitik vor Ort aktiv?“

„Ich habe darauf keine Antwort und glaube auch nicht an einen generellen Trend“, so Schmidt. „Vielleicht ist es Frustration, vielleicht fehlen den Apothekern die Ressourcen. Aber ich finde diese Entwicklung sehr bedauerlich, denn Apotheker haben eine gestaltende Funktion in der Gesellschaft.“

Mehr Engagement wäre dem ABDA-Präsidenten zufolge auch für die Berufsvertretung wichtig: „Einerseits hätten wir mehr direkte Kontakte vor Ort und würden mit unserer Meinung nicht nur als Lobby wahrgenommen. Andererseits täte mehr politische Erfahrung auch unseren innerberufsständischen Strukturen gut.“

Verstehen kann er die Verdrossenheit nicht: „Ich habe großen Respekt vor dem Job eines Politikers. Natürlich gibt es immer Reibungsverluste, und Politik wird von Menschen gemacht, die Fehler machen. Aber ich bin überzeugt, dass unser Rechtsstaat sehr stark ist und sehr gut funktioniert. Wenn Verdrossenheit also zu Resignation führt, kann ich das nicht verstehen. Es ist falsch und einer Demokratie abträglich, einen Teil seiner Freiheit aufzugeben.“

Laut Schmidt brauchen die Apotheker in der kommenden Legislaturperiode „eine Mischung aus Gestaltungswillen und den richtigen Blick auf den Erhalt des Systems“. Grundsätzlich könne er sich diesen Spagat mit jeder Partei vorstellen – und mit Daniel Bahr (FDP) genauso wie mit jedem anderen Gesundheitsminister: „Am Ende kommt es auf die Konstellation und die handelnden Personen an.“

Das komplette Interview mit Friedemann Schmidt inklusive einem Blick in die Glaskugel für das Jahr 2017 bietet das APOTHEKE ADHOC Dossier „Die Unwählbaren“. Dazu gibt es zusätzlich ein limitiertes DinA2-Plakat „Die Unwählbaren“ – so lange der Vorrat reicht.

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