AMG-Novelle

Blister wie Blutteststreifen

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Der zur Kohl-Gruppe gehörende Blister-Hersteller 7x4 Pharma fordert von der Bundesregierung, dass alle Patienten, die individuell zusammengestellte Arzneimittelblister erhalten, von der Zuzahlung befreit werden. Dies geht aus einer Stellungnahme zur 15. AMG-Novelle hervor. In Gesprächen mit Krankenkassen sei die Frage aufgetaucht, inwieweit bei der tablettengenauen Abrechnung die geleistete Zuzahlung zu berücksichtigen beziehungsweise bei Nichtgebrauch zu erstatten ist.

Eine generelle Zuzahlungsbefreiung sei derzeit nicht zulässig, begründet 7x4 Pharma den Vorschlag. Dabei seien gerade chronisch kranke Patienten in der Regel ohnehin von der Zuzahlung befreit. Die Kohl-Tochter schlägt daher vor, „neue patientenindividuell zusammengestellte Blister“ analog den Blutteststreifen generell von der Zuzahlung zu befreien.

Gleichzeitig regt 7x4 Pharma eine allgemeine Berechnungsgrundlage für Blister an: Fertigarzneimittel, aus denen wirtschaftliche Einzelmengen abgegeben werden, sollen demnach künftig - analog zu Parenteralia-Rezepturen aus Fertigarzneimitteln - anteilig berechnet werden können.

7x4 Pharma will Anfang Juni nach jahrelanger Vorbereitung den Startschuss für den bundesweiten Einsatz der 7x4-Box geben. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und der saarländische Gesundheits- und Justizminister Professor Dr. Gerhard Vigener werden bei der Auftaktveranstaltung am Firmensitz in Merzig als Redner dabei sein. Derzeit führt 7x4 Pharma Modellprojekte in Sachsen, Bayern und Berlin durch.

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