Berlin

Kammer jagt Bonus-Sünder

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Berlin -

Die Apothekerkammer Berlin will weiter gegen Rx-Boni vorgehen. Dabei setzt sie auf ihre Mitglieder. „Die Kammer ist auf Ihre Mitwirkung angewiesen“, heißt es in einem Rundschreiben. Darin wird erklärt, was bei der Meldung zu beachten ist: „Bei Verstößen benötigt die Kammer belastbare Informationen (z. B. Fotos, Werbeflyer, Kundenkarten, Homepages, Newsletter etc.) aus der Kollegenschaft“, heißt es.

Das Melden von Rx-Boni ist aus Sicht der Kammer kein „Anschwärzen“, sondern dient der Herstellung rechtmäßiger Zustände, wie sie der Gesetzgeber mit der Änderung des Heilmittelwerbegesetzes wollte. Der Vorstand hat beschlossen, gegen jeden Verstoß wettbewerbsrechtlich vorzugehen und den Fall auch berufsrechtlich zu prüfen.

Das Rx-Boni-Verbot gilt seit Dienstag. Seitdem sind alle Zuwendungen und Werbegaben für Arzneimittel verboten, die gegen die Preisbindung verstoßen. Die Delegiertenversammlung hatte die Gesetzesänderung begrüßt: Zusammen mit dem Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz (ANSG) sei dies ein wirksames Paket zur Erhaltung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung.

Das Rx-Boni-Verbot gilt auch für ausländische Versandapotheken. Die versuchen bereits, auf andere Weise Kunden zu locken: Vitalsana beispielsweise verloste ein Auto. Kunden der Europa Apotheek Venlo (EAV) erhalten in unregelmäßigen Abständen 5-Euro-Gutscheine. Und DocMorris bietet 15 Euro als Prämie, wenn Patienten an einem Arzneimittel-Check teilnehmen.

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