Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz Becker, sieht beim Kampf gegen Arzneimittelfälschungen den Pharmagroßhandel in der Pflicht und fordert umgehende Konsequenzen: Alle Großhändler müssten sich an die „sicheren und jederzeit nachvollziehbaren Lieferwege“ halten. „Es darf keine Schnäppchengeschäfte zugunsten der Gewinnoptimierung von Pharmahändlern und zu Lasten von Patienten und Apotheken geben.“
Apotheker müssten sich darauf verlassen können, dass die von Großhändlern gelieferten Arzneimittel immer aus der sichersten Quelle kämen und die Herkunft jederzeit nachvollziehbar sei. „Die Irrwege von Arzneimitteln müssen ein Ende haben“, so Becker. Der DAV-Chef sieht in der gerade verabschiedeten EU-Richtlinie gegen Fälschungen einen guten Weg, um skrupellosen Pharmahändlern das Handwerk zu legen. „Wir werden alles daran setzen, durch noch schärfere Dokumentationen solchen Geschäften von Pharmahändlern das Handwerk zu legen.“
Hinter dem Problem steht laut Becker auch die Reimport-Quote: Die jetzt beschuldigten Pharmahändler hätten sich die gesetzliche Verpflichtung zur Abgabe von Import-Arzneimitteln zunutze gemacht, um auf Kosten von Versicherten und Apotheken illegale Geschäfte zu machen.
APOTHEKE ADHOC Debatte